Das soll in Mo's Federbar in Dillingen abgehen
Vormittags Bauer, abends Barkeeper: Federviehhalter Moritz Kosteletzky eröffnet eine Kneipe in der Dillinger Königstraße. Der 22-Jährige hat kuriose Ideen.
Moritz Kosteletzky hat alle Hände voll zu tun, und die Zeit drängt. Der 22-Jährige eröffnet am kommenden Freitag, 8. September, um 16 Uhr in der Dillinger Königstraße 18 ½ in den Räumen des ehemaligen Restaurants Roggenkugel "Mo´s Federbar". In Anlehnung an seine tierischen Aktivitäten mit dem Namen "Mo´s Federfarm". Denn der Donaualtheimer hält in mobilen Ställen in der Region etwa 1000 Hühner und verkauft Eier von seinen glücklichen Hennen. Daneben hatte der Jungunternehmer eine gute Geschäftsidee. Unter dem Motto "Rent a Henn" vermietet der gelernte Gas-, Wasser- und Heizungsinstallateur Hühner samt Stall, Futter und Einstreu. Interessierte können sich so einfach mal in der Hühnerhaltung testen und sich Frühstückseier aus dem eigenen Garten holen. Mo´s Federvieh ist auch in Schulen oder in der Therapie in sozialen Einrichtungen im Einsatz.
Doch nun hat Moritz Kosteletzky ein weiteres Projekt. Wie so oft im Leben spielte der Zufall Regie. Beim Besuch einer Friseurin hörte der 22-Jährige, dass die Roggenkugel schließt. Und Kosteletzky schoss spontan der Gedanke durch den Kopf: "Wie geil ist das denn, eine Kneipe wäre voll meines. Vormittags Bauer, abends Barkeeper." Und so entstand der Kontakt zur Steinheimerin Yvonne Graßelt, die im April 2022 die beliebte Roggenkugel übernommen hatte, sich jetzt aber anders orientierte. Inzwischen hat Kosteletzky die Räume gepachtet und kann den Start von Mo´s Federbar kaum mehr erwarten. Bisher hätten viele die Eier seiner Hennen gekauft, er habe aber kaum Kontakt zu seinen Kunden und Kundinnen gehabt. In seiner Kneipe wird sich das vermutlich ändern.
"Ich bin der Mo", sagt der 22-jährige Donaualtheimer
Eine beachtliche Fangemeinde verfolgt in den sozialen Medien die Aktivitäten des Jungunternehmers, der sich ungern siezen lässt. "Ich bin der Mo", sagt der 22-Jährige wiederholt im Gespräch mit unserer Redaktion. Zum Start hat Mo Bekannte aufgefordert, Fotos zu schicken, die er alle in seiner "Federbar" aufhängen will. Dutzende hängen bereits an der Wand, ein ganzer Stapel liegt aber noch auf dem Tisch. Viele Freunde helfen Mo, damit er rechtzeitig zum angekündigten Termin eröffnen kann. Für den Donaualtheimer schließt sich mit der Bar auch ganz persönlich ein Kreis. Als die Räume einst zu einem Restaurant umgebaut wurden, war Moritz Kosteletzky noch Installateur. "Ich habe hier die Leitungen verlegt", blickt der 22-Jährige zurück.
Mo sprüht vor Ideen, von denen manche unausgegoren wirken. "Man muss ein bisschen verrückt sein, normal kann jeder", stellt Kosteletzky angesichts verwunderter Blicke fest. In Mo's Federbar wird jetzt ein großes Foto aufgehängt. Darauf werden Kosteletzky, seine Hennen und sein Hund Cuba zu sehen sein. Der Leonberger ist der beste Freund des 22-Jährigen, und der hochprozentige Cocktail Cuba Libre hat es Mo ebenfalls angetan. Deshalb werde auch an jedem Donnerstag Cuba Libre zum halben Preis serviert, und Gäste könnten dabei seinen Hund streicheln.
Die "Queen of Aperol" soll in der Dillinger Kneipe gekürt werden
In seiner Ausrichtung ist Mo in erster Linie auf alkoholische Getränke fixiert. Ein alkoholfreies Radler werde man nicht bestellen können. Zum Essen soll es Gerichte geben, in denen Produkte von Mo's Federfarm Verwendung finden. Etwa Grillhendl, Hähnchenbrust und natürlich Eierspeisen aller Art. "Wir werden den weltbesten Kaiserschmarrn servieren", kündigt der Jungunternehmer an. Vermutlich dürfte es in Mo's Federbar feuchtfröhlich zugehen, denn Kosteletzky will auch den "King of Beer" und die "Queen of Aperol" küren. Die aktuellen Rekordhalter sollen jedenfalls einsehbar sein. Und auch einen spektakulären "Feuerspucker-Shot", der weltweit nur dreimal serviert werde, möchte der 22-Jährige anbieten. Der Futtermittel-Berater sagt, er stehe auf Stand-up-Comedy und Karaoke-Abende. Und wenn die Cannabis-Legalisierung durch sei, werde er sich bemühen, "dass hier der erste Cannabis-Club in Dillingen ist". Er rechne, dass es im Januar so weit sein könnte.
Hinter der Theke, so Mo, werde im Übrigen bereits bei der Eröffnung ein Teppich mit Grasmusterung liegen. "Wir steh'n auf Gras", sagt Kostletzky mit einem Augenzwinkern. Seine Hühner stünden ja ebenfalls auf Gras. Und der grüne Rasen ist für den Torwart ohnehin ein gewohntes Geläuf. Bis zu A-Jugend hat der Federviehhalter und Barbetreiber beim FC Gundelfingen gekickt.
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