"Dieser Zug entfällt heute"
Donauwörth l wego/bv l "Dieser Zug entfällt heute" - diesen Satz haben Bahnreisende gestern mehrmals gehört. Nachdem am Montag in Donauwörth noch alles geordnet zuging, hat der Streik gestern nun auch die Reichsstadt erreicht. Viele Schüler kamen nicht rechtzeitig in die Schule, Pendler kamen zu spät zur Arbeit.
Um sechs Uhr früh standen schon zahlreiche Pendler in der Donauwörther Bahnhofshalle. Zwei ICE's fielen aus, die Reise nach Augsburg musste für viele verspätet mit der Regionalbahn erfolgen. Wie viele Züge genau ausgefallen sind, das kann die Deutsche Bahn derzeit noch nicht beantworten. "Wir können noch keine Zahlen nennen, auch regionale Ausfälle sind noch nicht beziffert", heißt es aus der DB-Pressestelle. Sicher sei auf jeden Fall, dass es nicht nur im Fernverkehr, sondern auch im Regionalverkehr zu "erheblichen Behinderungen" gekommen ist.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hatte bis 9 Uhr bundesweit zum Streik aufgerufen. Dem waren zahlreiche Lokführer gefolgt. Einige Zugchefs aber waren nicht beteiligt, nämlich solche, die vor vielen Jahren schon 'verbeamtet' wurden. Denn: Beamte dürfen nicht streiken.
Viele Schüler kamen gestern mit Verspätung in Donauwörth an. Das berichtet die Inhaberin der Buchhandlung im Bahnhof. Einer von ihnen war Salvatore Muscatelo aus Lauingen. Er ist Schüler der Heilig-Kreuz-Realschule und bedauert es, nicht früher von dem Streik erfahren zu haben: "Dann hätte ich ausschlafen können." Auch der 17-jährige Sawas Papadopoulus kam zu spät. Er war wie jeden Tag pünktlich am Bahnhof: "Ich war um 7 Uhr schon da und bin dann wieder heim, weil kein Zug kam, da kann man nichts machen." Sein Chef in Donauwörth wisse Bescheid.
Ab neun Uhr war die Welt wieder in Ordnung. Einige Züge hatten zwar noch geringe Verspätungen, aber immerhin - sie fuhren wieder.
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