Fakir Kilian
Schlosshexen übernehmen die Herrschaft in Harburg
Harburg „Ho ho Horreburg!“ Dieser Schlachtruf hallte gestern Nachmittag durch die Gassen der Harburger Innenstadt. Dann verzogen sich die Schlosshexen angesichts des Regens aber schnell ins Rathaus der Burgstadt.
Dort bedrängten sie Bürgermeister Wolfgang Kilian. Er hatte den Rathausschlüssel versteckt, doch die Aktion war vergebens: Die Hexen gingen dreist vor und kamen ganz schnell in den Besitz des Schlüssels. Sie übernahmen symbolisch das Kommando. Ihre erste Amtshandlung: ein Tänzchen.
„Hexlich willkommen“, hatte der Bürgermeister an die Wand geschrieben. „Griaß di Gott, Herr Bürgermoischter, mir sans, deine Hexagoischter“, verkündeten die Hexen. Und ehe sich der Bürgermeister versah, marschierte er mit den Hexen in der Polonaise. Da machte er eine gute Figur. Ob dies allerdings beim Weiberfasching auch so sein wird, darf zumindest angezweifelt werden: Die Hexen verpflichteten das Stadtoberhaupt, dort als Fakir aufzutreten. Seine Kollegen im Stadtrat, egal welchen Geschlechts, hat es noch härter erwischt: Sie müssen als indische Tempeltänzerinnen die Stadt Harburg „rocken“.
Die närrische Herrschaft dauert nun über drei Monate an. Denn bekanntlich ist die „fünfte Jahreszeit“ erst am Aschermittwoch vorbei. Der fällt im kommenden Jahr auf den 13. Februar.
Eine knappe Woche zuvor ist Weiberfasching: Bis dahin kann Kilian in den freien Stunden vor den Sitzungen des Stadtrates dann noch fakirische Aufgaben üben, wie beispielsweise das Laufen über heiße Kohlen ... (bih)
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