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Historie
04.12.2013

Tragisch, schauerlich, beeindruckend

„Gebäude sind ein Teil unseres geschichtlichen Erbes.“Ralf Melber, Heroldingen

Harburg hat brisante und interessante Geschichte und Geschichten vorzuweisen. Am kommenden Samstag erscheint Teil zwölf der Harburger Hefte – mit neuen Erkenntnissen

Harburg „Die Geschichte kennt kein letztes Wort.“ Exbundeskanzler Willy Brandt hielt jenen Satz in seinen „Erinnerungen“ fest. Er betrifft auch immer die Geschichte vor Ort, vor der Haustür – aus ihr gilt es zu lernen, aus Fehlern wie auch aus Errungenschaften. Geschichte muss man immer wieder neu entdecken. Das ist mit Sicherheit eines der Hauptziele der Harburger Hefte, deren Autoren sich seit nunmehr 20 Jahren bemühen, Regional- und Lokalhistorie auf hohem Niveau zu veröffentlichen. Ab kommendem Samstag wird im Hertle-Haus der Burgstadt das zwölfte Heft verkauft. Wobei – der Ausdruck „Heft“ hat eigentlich noch nie gestimmt.

Es ist wieder ein seitenstarkes Buch geworden, vollgepackt mit historischen Besonderheiten, wie Klaus Lembeck, der an dem Buch mitgearbeitet hat, erklärt. Vor der ersten Ausgabe hätten die ehrenamtlichen Autoren noch nicht gedacht, dass sich im Laufe der Jahre so viel Interessantes zusammentragen lässt. Den Begriff „Harburger Hefte“ hat man jedoch beibehalten. Jetzt also Band zwölf, quasi ein Jubiläumsband. Das Buch wartet auf mit vergessenen Figuren, tragischen Schicksalen – und manchmal auch mit allerlei Schauerlichem.

Da wären etwa brisante Kriminalgeschichten, aufgerollt von Jürgen Mündel. Er hat sich die Akten der Criminalia auf der Burg vorgenommen. „Drei Fälle haben mich sehr berührt“, berichtet Mündel: Da wäre etwa die Ermordung des Juden Joseph Samuel Landauer durch den 24-jährigen Johann Kaspar Frisch. Der Mörder Frisch wurde 1809 mit dem Schwert auf der Harburger Richtstätte mit dem Tode bestraft. Es war die letzte Hinrichtung mit dem Schwert in Harburg. Mündel arbeitet auch – stets nah an den Quellen – die Geschichte eines Mannes auf, der einst in ganz Süddeutschland sein Unwesen getrieben und Schrecken verbreitet hat. Es ist der Bericht über Joseph Spänkuh und dessen verbrecherisches Leben, welches letztlich 1750 ebenfalls zur Richtstätte führte.

Geschichte: Das ist Leben, es sind immer die Schicksale der Menschen. Fritz Leimer widmet sich in seinem Beitrag „Taufe eines Juden“ einer besonders ergreifenden Lebensgeschichte. Abraham Bar Löw Israel ließ sich von seiner Gemeinde nicht von dem Entschluss abbringen, zum Christentum überzutreten. 1721 geboren, war Löw anfangs tief verwurzelt im Judentum. Dennoch – er wollte konvertieren und evangelisch werden. Die Weissagungen über den Messias im Alten Testament, sie schienen Löw letzten Endes überzeugt zu haben. Von der eigenen Gemeinde verachtet und verlassen zog er schließlich in ein Armenhaus des Marktes – wo der Handelsmann auch starb.

Ein weiteres Thema ist Erich Bäckers Abhandlung über die Bedeutung der Harburg. Erstaunliche Erkenntnis dabei: Die Burg hatte bereits in vormittelalterlicher Zeit große Relevanz – auch und gerade für die Sicherheit der Reisenden nach Norden wie auch nach Rom.

Apropos Mittelalter: Karl Martin Graß erzählt von einer „vergessenen Figur“ aus den Anfängen der Harburger Geschichte – Kuno von Horburg. Dessen Familie war im 11. Jahrhundert in Klostergründungen involviert und auch ansonsten nicht gerade unbedeutend für die Entwicklung der Region. Und, was Graß noch herausfand: Es gab letztlich sogar zwei Kunos ...

Ein wenig später, Anfang des 19. Jahrhunderts, setzt unterdessen Elke Thürheimers Recherche ein: Napoleons Europa, die Mediatisierung sowie deren Auswirkungen auf die Region anhand des Beispiels des Fürstentums Oettingen-Wallerstein sind ihr Thema. Es ist ein detaillierter, informativer Bericht über politische Neustrukturierungen – bezogen auf die Region.

Unterdessen widmet sich ein interessanter Beitrag von Ralf H. Melber einem recht trutzigen Gebäude und daher nicht gerade unscheinbaren Haus im Harburger Stadtteil Heroldingen: dem Zehentstadel. 275 Jahre ist er mittlerweile alt und einer der letzten seiner Art. Als „Zehntstadel“ wurden ab dem Mittelalter örtliche Lagerhäuser für die Abgabe beziehungsweise die Aufbewahrung der Naturalsteuer des Zehnt bezeichnet. Melber ist überzeugt: „Gebäude sind ein Teil unseres geschichtlichen Erbes.“

Geschichte – das ist eben mehr als Geschichten. Das beweisen die Harburger Hefte einmal mehr im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens.

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