13-Jährige stirbt - jetzt soll sich ihr letzter Wunsch erfüllen
Ganz Buchdorf nimmt Anteil am Leid der Familie Linzi, deren Tochter (13) ganz plötzlich gestorben ist. Viele wollen dem Mädchen posthum einen besonderen Wunsch erfüllen.
Eigentlich war es die kleine Barbara selbst, die den Anstoß für eine bewegende Aktion gegeben hat, die viele Buchdorfer in diesen Tagen sehr zu Herzen geht. Als sie und ihre Mutter eines Tages durch die Gemeinde spazieren gingen und beim örtlichen Steinmetz-Betrieb vorbei kamen, deutete Barbara auf einen Grabstein und sagte: „Mama, wenn ich einmal sterbe, dann möchte ich den dort haben.“ Es war ein Stein, an dem ein lebensgroßer Schutzengel lehnt. Ein Symbol, das für Barbara offenbar etwas Tröstliches hatte.
Eine kurze, aggressive Krankheit
Jetzt ist Barbara tot. Sie starb am 8. Dezember, ganz plötzlich nach einer kurzen, aggressiven Krankheit. Am 17. Dezember wäre sie 14 Jahre alt geworden. Doch anstatt mit ihrer Zweitjüngsten ausgelassen feiern zu können, mussten die Eltern und die vier Geschwister Barbara am 15. Dezember zu Grab tragen. Es war ein schwerer Gang für sie alle. Die Familie ist einverstanden, dass wir hier von diesem Schicksalsschlag erzählen.
Es ist ein Schicksalsschlag, der wohl niemanden in Buchdorf unberührt lässt. Viele wollen ein Zeichen des Mitgefühls setzen. Freunde, Nachbarn, Angehörige. Die Pfarrei, in der die Linzis so engagiert sind, in der auch Barbara Ministrantin war. Der Schützenverein, in dem Barbara als Bogenschützin so aktiv war. Er spendete statt Blumen zur Beerdigung einen Geldbetrag. Denn Barbaras Wunsch soll erfüllt werden. Sie soll den Grabstein bekommen, den sie sich selbst ausgesucht hatte. Jener Schutzengel, für den sie sich spontan so begeistert hat, soll über ihrem Grab wachen.
Benefizkonzert soll ihren Wunsch erfüllen
Andere schließen sich dieser Aktion an: Am kommenden Sonntag, 30. Dezember, laden sieben musikalische Freunde um die Organistin Martina Würth zum Benefizkonzert ein. Ab 17 Uhr singen und musizieren sie in der Pfarrkirche St. Ulrich in Buchdorf für Barbara. Mit dabei ist das Trio Waldramensis mit Benedikt Pietsch, Florian Stadlmayr und Tobias Pastötter. Mit dabei ist die Gruppe „Songs for you“ mit Ramona Zgudziak (besser bekannt als Ramona Martiness), Sandra Braun und Martina Würth. Mit dabei ist auch die Sopranistin Susanne Burger. Sie alle wünschen sich, dass aus diesem Miteinander heraus Barbara ihren Engel bekommt und dass viele Zuhörer diese Solidarität spürbar machen. Barbara glaubte an Engel. Mit einem Engel in der Hand, der sie ruhiger werden ließ, trat sie auch ihre letzte Reise an.
Diese Reise begann am 16. November. Zunächst scheinbar ganz harmlos mit grippeähnlichen Symptomen, die sich aber sehr schnell verschlimmerten. Barbara kam schließlich ins Krankenhaus, weil sie nicht mehr richtig laufen konnte. In der Klinik verschlechterte sich ihr Zustand weiter dramatisch. Die Ärzte stellten fest, dass das Mädchen eine Entzündung im Großhirn hatte.
Es schien bergauf zu gehen
Die Mediziner taten ihr Möglichstes und Familie und Freunde versuchten, der kleinen Patientin und auch sich selbst, Mut zu machen. Sie wollten die Hoffnung nicht aufgeben. Am 6. Dezember schien es dann tatsächlich wieder aufwärts zu gehen. Die Ärzte sahen eine deutliche Verbesserung in Barbaras Gesundheitszustand. Ihre Mama sagte: „Wenn du wieder gesund bist, machen wir gemeinsam mit Papa eine Reise nach Venedig.“ Barbara antwortete nur: „Alle!“
Umso tragischer und unverständlicher war die rapide Verschlechterung nur wenige Tage später. Am 8. Dezember kam ein Anruf aus dem Krankenhaus, dass Barbaras Verfassung äußerst kritisch sei. Ihr Gehirn sei so stark angeschwollen, dass wichtige Blutversorgungen nicht mehr funktionierten. Unendlich traurig, aber in tiefem Gottvertrauen, mussten die Eltern ihr Kind loslassen.
Überwältigende Anteilnahme
Am zweiten Samstag im Advent nahm die Familie Abschied. Zur Beerdigung kamen überwältigend viele Menschen – nicht zuletzt zogen rund 50 Ministranten in die Kirche St. Ulrich ein. Barbara war einst ein Teil von ihnen. Die überwältigende Anteilnahme galt nicht zuletzt der großen Beliebtheit des Mädchens.
Als letztes Zeichen des Mitgefühls bleibt nun nur noch, Barbaras Wunsch wahr werden zu lassen. „Wir wollen ein Zeichen setzen“, sagen die Organisatoren des Benefizkonzerts. „Wir wollen, dass Barbara ihren Engel bekommt...“
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