Kein Recht auf einen Ortssprecher
Sulzdorf hat seit dem vorigen Jahr keinen Gemeinderat mehr. Warum die Ortschaft keinen Vertreter in den Kaisheimer Rat entsenden darf. Gibt es eine Lösung?
Unter geografischen Gesichtspunkten verlief die Gemeinderatswahl im Markt Kaisheim 2014 geradezu ideal. Das Votum der Bürger brachte für jeden der sieben Ortsteile mindestens einen Vertreter in das 16-köpfige Gremium (ohne Bürgermeister). Fortan hatten die Bewohner des Kernorts Kaisheim sowie in den Dörfern Altisheim, Leitheim, Hafenreut, Gunzenheim, Sulzdorf und Bergstetten einen Ansprechpartner, wenn es um Belange im Ort ging. Durch den Rücktritt von Anton Stöckler entstand diesbezüglich eine Lücke in Sulzdorf, denn Nachrücker Michael Baar lebt in Kaisheim. Um den Gemeinderat personell möglichst schnell wieder flächendeckend auszustatten, kündigte Bürgermeister Martin Scharr im Herbst an, dass in Sulzdorf ein Ortssprecher gewählt werden solle. Die Gemeindeordnung sieht in einem solchen Fall vor, dass der Antrag dafür aus dem Ort kommen muss. Mit den Unterschriften von mindestens einem Drittel der Bürger ist eine Ortsversammlung einzuberufen, bei der dann der Ortssprecher gewählt wird.
In Sulzdorf machte man sich bereits daran, diese Formalien zu erfüllen, da bekam Bürgermeister Scharr aus dem Landratsamt, das in diesem Fall Rechtsaufsichtsbehörde ist, einen Hinweis: In Sulzdorf dürfe gar kein Ortssprecher gewählt werden. Grund: Bei der Eingemeindung 1971 nach Kaisheim bildete Sulzdorf eine Einheit mit dem benachbarten Bergstetten. Dieses bestand bis kurz vor dem Zweiten Weltkrieg nur aus dem alten Gutshof und wurde auf Karten als „Einöde“ bezeichnet. Dann siedelten sich erst Mitarbeiter des Gestüts für das Militär an und dann Heimatvertriebene. So war Bergstetten (heute rund 170 Einwohner) ein Ortsteil von Sulzdorf, also keine eigene Gemeinde. Die Konsequenz daraus: Mit dem Bergstettener Manfred Blaschek, der dem Marktgemeinderat seit 2014 angehört, ist die einstige Gemeinde Sulzdorf laut Bayerischer Gemeindeordnung weiterhin am Ratstisch vertreten.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.