Tierheim holt 44 Hunde aus verwahrlostem Anwesen
Ein Ehepaar hält die Tiere auf seinem Grundstück in Rain wohl nicht artgerecht. Deshalb schreitet das Veterinäramt ein und lässt die Hunde abholen.
Bei einem Großeinsatz haben Mitarbeiter des Tierschutzvereins Donauwörth 44 Hunde aus einem privaten Anwesen in einem Rainer Ortsteil geholt. Der Einsatz war vom Veterinäramt veranlasst worden, der die Haltung der Tiere bei dem Besitzer für nicht artgerecht eingestuft hatte. Am Freitagnachmittag holten Mitarbeiter dann die Vierbeiner ins Tierheim nach Hamlar.
Gegen die Halter wird ermittelt
"Den Tieren geht es relativ gut", sagt Tierheimleiterin Sonja Hoffmeister. Zum Einsatz selbst und zu den Hintergrünen darf sie nichts sagen. Die Verantwortlichen des Veterinäramtes haben sie darum gebeten, denn deren Arbeit ist noch nicht beendet. Deshalb sollen vor allem Informationen zu dem genauen bisherigen Aufenthaltsort der Hunde und zu dem Besitzerehepaar nicht öffentlich werden. Das Veterinäramt, das am Landratsamt Donau-Ries angegliedert ist, war am Wochenende nicht zu erreichen.
Auch die Polizei Rain war an dem Einsatz beteiligt. "Gegen das Halterpaar wird wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. Allerdings laufen die Untersuchungen noch", sagt Robert Wüstenberg von der Polizeiinspektion Rain.
Ein Tierarzt hat die Hunde versorgt
Die Hunde aller Größen, vom Golden Retriever bis zum Chihuahua, wurden am Freitag zunächst medizinisch betreut. Eine Tierärztin hat die Hunde untersucht. "Fast alle müssen entwurmt werden", so Sonja Hoffmeister. Ausgehungert oder verletzt waren die Tiere nicht. "Es ging vielmehr um die Umstände, wie die Hunde gehalten wurden", so Hoffmeister.
Für sie und ihr Team ist es jetzt eine echte Mammutaufgabe, 44 Hunde zu versorgen. Normalerweise leben im Tierheim bis zu 30 Vierbeiner. Wie es mit den jetzt aufgenommenen Tieren weitergeht, ist noch offen. Denn nach wie vor ist das bisherige Herrchen der Besitzer.
Erst diese Woche gab es ein Tierdrama im Nachbarlandkreis
Erst vor wenigen vergangenen Tagen gab es einen ähnlichen Fall im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Dort wurden mindestens 60 Hunde aus einem Anwesen im Königsmooser Ortsteil Obermaxfeld gerettet. Doch dort war die gesundheitliche Zustand der Tiere deutlich dramatischer. Sie waren teilweise abgemagert und mit Geschwüren übersäht. Hier hatte der Halter die Hunde für den Verkauf ins Ausland per Anzeige angeboten. Das rief die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" auf den Plan, die mit einem Scheinkauf die Tiertragödie aufdeckte. Angesichts der Menge an Hunden, wurden diese auf Tierheime in Bayern verteilt, ein Teil der Tiere ist mittlerweile auch in Nördlingen im Tierheim untergebracht.
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