MBB-Zug im Land der Pharaonen
Donauwörth Eigentlich bringt die Eisenbahn ihrem ursprünglichen Sinn nach Personen und Güter von A nach B. Im Jahre 1979 musste aber zunächst eine ganz besondere Ausführung dieses Transportmittels von Donauwörth nach Bremerhaven und von dort aus eine lange Schiffsreise antreten, um ihrer Bestimmung auf einem anderen Kontinent nachzukommen. Die Rede ist vom Pharaonen-Express, der im Donauwörther Werk der damaligen Firma MBB (heute Eurocopter) gebaut wurde und noch heute als besondere Attraktion die Touristen von einer ägyptischen Tourismetropole in die nächste zwischen Assuan und Kairo transportiert. Dieser Transport gewann zunehmend an Bedeutung, denn der Tourismus entwickelte sich damals für Ägypten allmählich zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Lange fehlte allerdings eine ansprechende Reisemöglichkeit, die den Ansprüchen des internationalen Standards entsprach. Um diesen Komfort und das notwendige Fassungsvermögen bieten zu können, wurde in den 1970er-Jahren die Donauwörther Firma MBB (vormals WMD) von der Ägyptischen Eisenbahn beauftragt, eine moderne Schlafwagenflotte zu entwickeln und zu bauen. Der Auftrag umfasste 60 Schlafwagen sowie sechs Club- und Generatorenwagen.
Auch ein Name war schnell gefunden und so erlebte der Pharaonen-Express im Dezember 1979 am Münchner Hauptbahnhof seine Geburtsstunde. Dort durften die Vertreter aus Politik, der Ägyptischen Eisenbahnen, der Deutschen Bahn und der Presse auch eine Probefahrt unternehmen.
Eine Zugeinheit bestand aus sechs Schlafwagen mit je zwölf Zweibettabteilen mit fließendem Kalt- und Warmwasser, einem sogenannten Klubwagen als zentraler Treffpunkt und einem Generatorenwagen für die Energieversorgung des gesamten Zuges. "Das war der entscheidende Faktor, warum der Zug auch so gut ankam", erinnert sich Klausdieter Zoth, der wohl so gut wie kein anderer die Geschichte des Donauwörther Werkes kennt und in einem Buch die Chronik der über 100-jährigen Geschichte zusammengestellt hat (wir berichteten). Der Pharaonen-Express war dadurch nämlich immer gleichmäßig mit Strom für Licht, Klimaanlage, Küche und Heizung versorgt. "Das war auch gewährleistet, wenn der Zug steht, während konventionelle Achsengeneratoren dann keinen Strom abgeben", erklärt der 68-Jährige.
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