SPD setzt auf Tourismus und Lebensqualität
Ortsverein Harburg nominiert Bewerber für Stadtrat, stellt aber keinen Bürgermeisterkandidaten auf
Harburg Der SPD-Ortsverein Harburg hat die Kandidaten für die Stadtratswahl nominiert. Einen Bewerber für das Bürgermeisteramt kürten die Genossen nicht. „Es hat sich nicht ergeben“, sagt die Vorsitzende Brigitte Schermeyer-Heise dazu. Aus den eigenen Reihen habe man keinen Kandidaten rekrutieren können „und von auswärts wollten wir niemand bringen“.
Die Liste führen die amtierenden Stadträte Jürgen Deg (Dritter Bürgermeister) und Claudia Müller an. Helmut Lanzer, der seit zwölf Jahren dem Gremium angehört, verzichtete auf eine erneute Kandidatur. Bei der Stadtratswahl 2008 gewann die SPD eigentlich vier Sitze. Roland Zühlke verließ jedoch während der laufenden Periode die Fraktion. Für die Wahl im März 2014 fand die Partei nur 15 Bewerber.
Schermeyer-Heise bedankte sich bei den SPD-Räten für die engagierte Arbeit in den vergangenen Jahren. Fraktionssprecherin Claudia Müller berichtete, die SPD habe, obwohl sie die kleinste Fraktion stelle, an der Stadtratsarbeit aktiv teilgenommen und ihre Vorstellungen einbringen können. Viele der im Wahlkampf 2008 angestrebten Ziele seien erreicht worden. So seien Schule, Wörnitzhalle, Diakonie und Feuerwehrhaus an ein Blockheizkraftwerk angeschlossen worden, das mit Biogas versorgt wird. Dadurch leiste auch die Stadt ihren Beitrag zur Energiewende.
Die energetische Sanierung der Schule habe die SPD unterstützt, in der praktischen Abwicklung aber auch immer kritisch begleitet. Beim Kindergartenausbau habe die Kommune von erheblichen Bundesmitteln profitiert. Der Anschluss des Stadtteils Heroldingen an die zentrale Kläranlage habe nicht wie geplant fertiggestellt werden können, so Claudia Müller. Die SPD habe bereits im Frühjahr 2013 darauf hingewiesen, dass hier Handlungsbedarf bestehe.
Baugebiete stünden in den Stadtteilen in ausreichender Menge zur Verfügung. In der Kernstadt laufe derzeit das Genehmigungsverfahren für den Bebauungsplan „Krautgärten“. Die SPD-Fraktion werde sich weiterhin dafür einsetzen, dass vorerst nur der erste Teilabschnitt realisiert wird und die bestehenden Krautgärten unangetastet bleiben. Erst wenn die Stadt im Besitz aller Grundstücke sei, könne der zweite Abschnitt erschlossen werden.
Im Wahlkampf sollen als Ziele der SPD besonders die Zusammenarbeit mit den Vereinen und den Gewerbetreibenden zum Ausbau des Tourismus sowie die Lebensqualität für alle Bevölkerungsgruppen im Mittelpunkt stehen. Als Stichworte wurden hierzu die hausärztliche Versorgung, bezahlbare Bauplätze und die Kinderbetreuung genannt. In den vergangenen Monaten bemühte sich die SPD laut Brigitte Schermeyer-Heise intensiv, 20 Kandidaten für die Stadtratsliste zu finden: „Wir haben 50 bis 60 Leute angesprochen.“ Allerdings habe man nur bei 15 Personen Erfolg gehabt. Viele Bürger seien auch anderweitig in Vereinen engagiert und scheuten ein weiteres Ehrenamt, so die Vorsitzende. Der SPD sei es aber gelungen, Kandidaten aufzubieten, die unterschiedliche berufliche Qualifikationen und Lebenserfahrung einbringen. (wwi/dz)
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