Die sichtbaren Spuren ihres Lebens sind deutlicher geworden. Da sind Markierungen reicher, gehaltvoller, erprobter Zeit. Und warum auch nicht?! Schließlich liegen ehrliche 70 Jahre hinter Jutta Speidel, die da vorne am Lesetisch in der Tapfheimer Schule Platz genommen hat und aus ihrem Roman-Erstling "Amaryllis" liest. Doch die Frau, die dort sitzt, ist beneidenswert jugendlich, voll sprühender Vitalität. Ihrem Charme, jenem Lausbübischen, dieser innerlichen Strahlkraft hat die Zeit nichts anhaben können. Irgendwie ist sie ein Stück weit noch immer die pfiffige Schülerin aus den Pauker-Filmen, die entschlossene Monika aus "Fleisch", die zähe Beate aus "Die letzten Ferien", die ebenso sensible wie toughe Margot aus "Alle meine Töchter" oder die selbstbewusste Silva aus "Forsthaus Falkenau".
Tapfheim