Vom "Swipen" und "Matchen": Dating-App Tinder wird zehn Jahre alt
Tinder – das steht heute als Synonym für die Partnersuche im Netz. Während Corona erfuhr die Plattform einen Hype. Jetzt feiert sie zehnten Geburtstag. Eine Ode an Tinder.
Herzlichen Glückwunsch, Tinder! Dein Name steht für zehn Jahre digitale Dating-Revolution. Seit dem 12. September 2012 bist du online und hast das Kennenlernen junger Menschen massiv verändert. Früher musste man noch raus, um eine neue Liebe zu finden. Heute geht das von der Couch, dem Klo oder dem Auto aus. Nie war Dating einfacher – zumindest technisch.
Übersetzt bedeutet dein Name "Zunder". Wie passend. Wo Liebe entstehen soll, muss ja erst einmal ein Funke fliegen, bevor das Feuer lodert wie auf deinem so vielversprechenden Logo. Manchen reicht dafür ein Bild des Gegenüber, andere brauchen ein echtes Treffen. Bis es dazu kommt, kann es dauern. Denn du, Tinder, verleitest uns dazu, nur die Crème de la Crème zu liken. Ist die Nase zu groß oder sind die Zähne zu gelb: wisch und weg.
Für die Nicht-Tinder-Vertrauten: Nutzer sehen Profile mit Fotos und Infos anderer Personen. Gefällt ihnen jemand, swipen sie nach rechts, falls nicht, wischen sie nach links. Finden sich beide gut, entsteht ein "Match".
Dating-App Tinder verzeichnet 75 Milliarden Matches
Tinder, du erinnerst uns an einen Katalog, den man, en passant und gerne auch mit Freunden, durchblättert. Flüchtig, oberflächlich – und doch irgendwie fesselnd: Es könnte ja noch jemand Schöneres hinter dem nächsten Swipe warten. Dein Konzept geht auf. Aber nur bei einem Bruchteil der 75 Milliarden Matches ist der Funke übergesprungen.
Brauchen wir Dating-Apps wie dich, wenn wenige echte Beziehungen entstehen? In Corona-Zeiten warst du ein Segen für Singles mit und ohne Niveau. Manche Dates waren eher ein Fluch. Sei's drum: We wisch you a happy birthday.
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