"Ein Meringer Verein soll in Mering bleiben"
Schmiechen/Mering Thomas Merkl, der Vorsitzende der Renn- und Freizeitgemeinschaft Mering im ADAC (RFG), musste schmunzeln. Bei der jüngsten Sitzung des Schmiechener Gemeinderates hatten die Räte seine Bauvoranfrage in Bausch und Bogen abgelehnt. Zwischen der Lechstaustufe 23 und Unterbergen, so das einstimmige Votum, soll kein Trainingsgelände für Motocross- und Quadfahrer entstehen. Damit ist die RFG seit fünf Jahren ein Verein ohne eigenen Platz.
Thomas Merkls Schmunzeln war ein bitteres. Die 140 RFG-Mitglieder werden weiter suchen und weiterhin lange Wege in Kauf nehmen müssen, um ihren Sport ausüben zu können. Die Argumente, mit denen das Schmiechener Ratsgremium den Traum des vor 26 Jahren gegründeten Vereins platzen ließ, sind nicht mehr neu für Merkl. "Wir brauchen das auf keinen Fall. Die Nachbarn werden sich bedanken", meinte etwa Arnold Schäffler. "Ein Anliegen weniger wiegt nicht so viel wie das vieler Unterberger", ergänzte Josef Wecker. Und Franz-Xaver Brunnenmeier sagte gar: "Ein Meringer Verein soll in Mering bleiben."
Das würde die RFG auch gerne, nur: Es findet sich kein geeignetes Gelände. Leonhard Erhard, Merings 2. Bürgermeister, erklärt das wie folgt: "In Ortsnähe eines zu finden, ist schwer, und draußen gibt's leicht Probleme mit der Zersiedelung." Thomas Merkl findet das traurig, insbesondere mit Blick auf die Vorgeschichte: Von 1982 bis 2003 nutzte die RFG die Motocross-Strecke an der Lechfeldstraße neben der Tierkörperverwertung. Nachdem das Landratsamt Aichach-Friedberg hierfür die Aufstellung eines Bebauungsplanes gefordert hatte, wurde dieser 2005 erstellt. Die Planung war bereits abgeschlossen und befand sich in der Genehmigungsphase, als sie jäh beendet wurde - wegen des, nicht erwiesenen, Verdachts auf Altlasten. An der Stelle war einst eine Hausmülldeponie. Der Gemeinderat verpachtete einen Teil des Geländes als Ausgleichsfläche an die Voltwerk AG; Merings Bürgermeister Hans-Dieter Kandler versprach, sich nach einem anderen Grundstück umzusehen. Das ist fünf Jahre her, ein Angebot an die RFG gab es nicht. "Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die Gemeinde Mering uns ein Grundstück bringt", sagt Merkl. Er erhalte zwar 20 bis 30 Angebote von Privatleuten pro Jahr, davon seien jedoch bloß zwei für die Vereinszwecke geeignet.
Für Thomas Merkl wird es daher zunehmend schwierig, die Mitglieder zu halten. Seit 2003 sind 40 Motorsportler ausgetreten. "Mir liegt daran, zusammen mit der Gemeinde eine Lösung zu finden, aber irgendwann ist ein bestimmter Punkt erreicht." Merkl spricht von Regressforderungen. "Ich bin kein Streithansel. In fünf Jahren könnten wir die sicher immer noch geltend machen." Prinzip Hoffnung. Am morgigen Donnerstag berät der RFG-Vorstand über eine neue mögliche Fläche - 300 Meter von der angedachten bei Unterbergen entfernt. Auf Merchinger Flur. "Aufgefallen
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