Kissings Schulden steigen
Für die vielen Bauprojekte will sich die Gemeinde zwei Millionen Euro leihen. Der Kämmerer rechnet in Zukunft mit steigenden Einnahmen.
Die Gemeinde Kissing will in diesem Jahr zahlreiche Projekte voranbringen. Dafür muss sie viel Geld in die Hand nehmen. Für den Weiter- und Neubau der Kinderbetreuungsreinrichtungen stehen über 1,2 Millionen Euro im Haushalt. Für die Schulen sind 935000 Euro eingeplant. Wie es bei der Paartalhalle weitergeht ist, wie berichtet, noch nicht klar. Aber Gelder in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro stehen in diesem Jahr für die Dachsanierung und Arbeiten an der Tribüne am Sportplatz bereit.
Nach zäher Vorarbeit ist der Haushalt im Gemeinderat einstimmig verabschiedet worden. Um die Ausgaben zu stemmen, muss die Gemeinde allerdings einen Kredit in Höhe von rund zwei Millionen Euro aufnehmen. Zudem greift sie auf die Rücklagen zu und entnimmt 2,2 Millionen Euro. Kämmerer Klaus Metzger rechnet vor, dass am Ende des Jahres noch zwei Millionen Euro auf der hohen Kante liegen.
Da die Gemeinde sich Geld bei den Banken leiht, steigen die Schulden auf etwas über 15 Millionen Euro. Laut Metzger bedeutet das nach Abzug der Tilgung ablaufender Kredite eine Neuverschuldung von rund 1,3 Millionen Euro. Er betonte in der Sitzung, dass der Stand von 2000 bis 2016 auf einem gleichbleibenden Niveau von knapp 14 Millionen Euro gehalten worden sei. Bürgermeister Manfred Wolf wies zudem daraufhin, dass parallel dazu bis 2013 Schulden aus einem „Schattenhaushalt“ beglichen wurden. Dabei handelt es sich um Geld, das aufgrund von Verträgen mit der Landessiedlung und der Bayerngrund gezahlt werden musste.
Unterm Strich hat der Verwaltungsetat ein Volumen von 20,3 Millionen Euro und der Vermögenhaushalt von 8,2. Die Gemeinde erhält eine Schlüsselzuweisung von 865000 Euro. Vom Verwaltungshaushalt fließen 898000 Euro an den Vermögenshaushalt.
Katrin Müllegger-Steiger von den Grünen sagte im Hinblick auf die Ausgaben: „Wir investieren das Geld sinnvoll.“ Sie merkte aber an, dass ihre Fraktion mehrere nachhaltige Projekte vorgeschlagen hatte, die nich berücksichtigt wurden. Franz-Xaver Sedlmeyr (CSU) sprach von „einem großen Kampf“ in den Ausschüssen, betonte aber, dass es wieder gelungen sei, sich im Sinne der Gemeinde zu einigen. „Wir haben sehr große Ausgaben auf einmal, allein der Straßenbau wird einiges kosten.“ Für diesen Posten sind fast eine Millionen Euro angesetzt.
Die Gemeinde nimmt aber auch viel Geld ein. Einer der größten Posten ist der Anteil an der Einkommensteuer mit 7,1 Millionen, der in den vergangenen sechs Jahren stets gestiegen ist. An Gewerbesteuer flossen 3,5 Millionen Euro in die Kasse. Metzger rechnet aufgrund der wirtschaftlichen und konjunkturellen Lage in den kommenden Jahren mit steigenden Einnahmen. Er hofft, dass die Gemeinde den Haushalt in Zukunft ohne neue Kreditaufnahme ausgleichen und mittelfristig Schulden abbauen kann.
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