
Die Liedermacherschule Sago kehrt nach Friedberg zurück

14 Jahre lang war Friedberg die Heimat von Sago. Im November ist die erfolgreiche Talentschmiede mit einem neuen Format im Wittelsbacher Schloss zu Gast.
Die Liedermacher-Schule Sago kehrt zurück. Am Freitag, 8. November findet das erste Sago.live im Wittelsbacher Schloss in Friedberg statt. Bei der Premiere begrüßt Moderator Martin Betz, Klavierkabarettist und Wortakrobat, Matthias Binner aus Berlin und Annett Kuhr aus Rottweil. Beginn der Veranstaltung ist um 20 Uhr. Die Poetenschule Sago, die der 2015 verstorbenen Dichtersänger Christof Stählin gemeinsam mit Rose Maier Haid ins Leben gerufen hat, war von 1992 bis 2005 in Friedberg beheimatet.
Sago gab umjubelte Konzerte in Friedberg
Beim Publikum fanden die stets ausverkauften, umjubelten Abschlusskonzerte der Dichterschule im Veranstaltungssaal der Stadtsparkasse großen Anklang. 2006 zogen die Liedermacher weiter nach Mainz, wo sich Stählin ein größeres Echo versprach. Bis 2009 kehrten sie aber noch für Gastspiele nach Friedberg zurück.
Heute ist Sago die einflussreichste deutschsprachige Poetenschule, zu der mehrere Dutzend Liedermacherinnen und Liedermacher, Chansoniers, Songwriter und Klavierkabarettisten zählen. Einige der Schüler machten Karriere wie Judith Holofernes mit der Band „Wir sind Helden“ oder Musik-Kabarettist Bodo Wartke. Jahrzehnte später haben die ehemaligen „Friedberger Liedermacherschüler“ Ulrich Zehfuß und Martin Betz Kontakt in die „alte Heimat“ gesucht, um dort mit ihrem neuen Format zu gastieren. Die städtische Kulturabteilung freut sich auf das Wiedersehen. Bei Sago.live erwartet das Publikum Wohnzimmeratmosphäre auf der Bühne mit wechselnden, interessanten Gästen aus der Sago-Familie.
Sago.live im Wittelsbacher Schloss mit einem neuen Konzept
Das Konzept verspricht anspruchsvolle Unterhaltung, bei der ausgelassenes Entertainment und kabarettistischer Esprit auf poetische Tiefe und intime Einblicke in die Lebens- und Gedankenwelt der aktuellen Generation liederschreibender Menschen treffen. Auf der Bühne gibt es einen fliegenden Wechsel zwischen Solo-Auftritten, kurzen Talks und gemeinsamen Nummern. Versprochen wird ein gut austarierter Rhythmus in der Dramaturgie, der beim Publikum den richtigen Flow für einen erfüllenden Konzertabend ausmachen soll.
Die Akteure: Martin Betz bezeichnet sich als Präzisionsdichter, Filigranmusiker, gelernten Schwaben und professionellen Preußen. Er ist vom protestantischen Kirchenlied geprägt, wollte Autokonstrukteur werden und beabsichtigt seit dreißig Jahren, aus Berlin wegzuziehen. Studiert hat er historische Tasteninstrumente mit dem Schwerpunkt Cembalo, er sammelt Kinderklaviere, hortet Fahrräder, improvisiert als Stummfilm-Pianist und leitet mit seinem Kollegen Matthias Binner zusammen die von Christof Stählin gegründete Liedermacherschule Sago. In Friedberg übernimmt er die Rolle des Conferenciers und Gastgebers – neben eigenen Liedern und Gedichten.
AnnettKuhr spielt Gitarre und singt dazu unaufgeregte, präzise Texte vom Leben Die in Singen geborene und in Rottweil lebende Liedermacherin beschäftigt sich auf Augenhöhe mit den wesentlichen Dingen des Lebens, in heiterer Ernsthaftigkeit, verbindlich und berührend. Ob es die Liebe ist, das Cabrio, Lampionblumen oder der Tod. Kuhr nimmt Anleihen bei Klassik, Folk und Jazz, ohne sich jemals festzulegen.
MatthiasBinner braucht für seine Lieder Papier, Stifte und Ruhe. Hat er ausreichend von letzterer, fällt ihm das Große im Kleinen auf – und ein Weg, davon zu erzählen, ein. Es hängt vom Winkel der Betrachtung ab, ob seine Lieder von Supermarkt-Kassen oder der Digitalisierung handeln, vom Umzug seines Bruders oder der Gentrifizierung, vom Gute-Nacht-Gebet oder dem Populismus. Matthias Binner wurde 1972 in West-Berlin geborenund arbeitet seit 1997 als Komponist, Pianist und musikalischer Leiter für Kleinkunst-, Show- und Theater-Produktionen. Seit 2015 führt er gemeinsam mit Martin Betz die von Christof Stählin gegründete Liedermacher-Schule Sago. (FA)
Tickets gibt es im Bürgerbüro in Friedberg Vorverkauf und an der Abendkasse.
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