Sieben Monate Vollsperrung für Linie 6
Schlechte Nachrichten ist man gewöhnt, wenn Vertreter der Stadt Augsburg in Sachen Straßenbahnlinie 6 nach Friedberg kommen. Diesmal hatte Josef Weber vom Tiefbauamt aber eine Keule im Gepäck: Sieben Monate lang soll im nächsten Jahr die Augsburger Straße komplett gesperrt werden. Von Thomas Gossner
Friedberg Schlechte Nachrichten ist man gewöhnt, wenn Vertreter der Stadt Augsburg in Sachen Straßenbahnlinie 6 nach Friedberg kommen. Diesmal hatte Josef Weber vom Tiefbauamt aber eine Keule im Gepäck: Sieben Monate lang soll im nächsten Jahr die Augsburger Straße zwischen Chippenhamring und Meringer Straße komplett gesperrt werden. "Ich fühle mich zu einer gewissen Contenance verpflichtet. Aber wenn es dabei bleibt, wäre das der Ernstfall in den Beziehungen unserer Städte", sagte Bürgermeister Peter Bergmair. Auch die Mitglieder des Bauausschusses verhehlten ihren Ärger nicht.
Ursprünglich war nämlich immer die Rede davon, dass die Augsburger Straße während der Bauarbeiten für die Tram in eine Richtung offen bleibt. Jetzt sprach Weber von Zeitverlust und höheren Kosten, die eine Teilsperrung mit sich bringe. Zum einen dringe die Regierung von Schwaben auf eine schnelle Fertigstellung. Wenn die Mehrkosten nicht zuschussfähig seien, würden die Stadtwerke das zum anderen nicht schultern können.
Der Protest gegen diese Pläne zog sich quer durch die Fraktionen. "Wir sind der Fußabstreifer für Augsburg", ärgerte sich Jakob Eichele (Freie Wähler). So könne man mit einem Nachbarn nicht umgehen, auch wenn es ein kleiner Nachbar sei, sagte Richard Scharold (CSU). "Dieses Verhalten der Stadt Augsburg wird Folgen für die zukünftige Partnerschaft haben", drohte Wolfgang Rockelmann (SPD/Parteifreie Bürger). Ein im Grunde gutes Projekt werde mit dieser Taktik vergällt, fand auch Claudia Eser-Schuberth.
Angesichts des heftigen Protestes ruderte Weber zurück. Zwar werde die Variante einer Vollsperrung favorisiert, aber beschlossen sei noch nichts. Für die Genehmigung ist ohnehin das Landratsamt Aichach-Friedberg zuständig, das die Stadt als betroffene Kommune um eine Stellungnahme bitten wird. Bürgermeister und Stadträte ließen keinen Zweifel daran, dass sie alle Hebel in Bewegung setzen werden, um die Pläne der Stadt Augsburg zu verhindern.
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