Matthias Kagerhuber geht auf Goldjagd
Der Affinger kämpft bei der Weltmeisterschaft am Königssee im Team von Pilot Johannes Lochner um seinen ersten großen Titel. Wie der 31-Jährige seine Chancen sieht
Nur wenige hundertstel Sekunden entscheiden im Bobsport über Sieg oder Niederlage. Enttäuschung und Ekstase trennen nur Millimeter. Damit ist Matthias Kagerhuber aus Affing bestens vertraut. Und dennoch ist der 31-Jährige an diesem Wochenende etwas nervöser als sonst. Denn am Samstag und Sonntag kämpft er bei der Bobweltmeisterschaft in Berchtesgaden um Gold. Im Viererbob von Pilot Johannes Lochner ist der 31-Jährige als Anschieber gesetzt und soll mit seinen 102 Kilogramm für den nötigen Schub sorgen. Für Kagerhuber ist es das Highlight seiner sportlichen Karriere. „Ich habe gezittert und bin so glücklich, dabei zu sein.“
Es war eine komische Situation, als der Affinger von seiner Teilnahme erfuhr. Sein Team wurde gerade beim Weltcup Innsbruck, dem letzten Wettkampf vor den Titelkämpfen, disqualifiziert. Die Kufen des Bobs waren laut Messungen am Start um 0,2 Grad Celsius zu warm. „Wir können uns diese Disqualifikation immer noch nicht erklären. Jetzt ist es kein Thema mehr, denn wir haben jetzt ein größeres Ziel.“ Den WM-Titel. „Ich freue mich erst einmal, dass ich dabei bin. Eine Medaille wäre ein Traum, doch wir haben auch das Zeug, den Titel zu holen“, sagt Kagerhuber selbstbewusst. Obwohl der Berufssoldat bei den Wintertests im Dezember überzeugte, hegte er ein Zweifel. Denn ausgerechnet als sein Team Anfang des Jahres die ersten beiden Weltcups in Altenberg und Winterberg gewann, trainierte Kagerhuber alleine in Schönau am Königssee, seiner neuen Heimat. „Als ich wieder dabei war, verletzte sich unser Pilot, sodass wir nicht unsere beste Leistung bringen konnten.“ Prompt landete das Team mit Kagerhuber nur auf Platz vier in St. Moritz.
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