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Jucken und Bläschen
05.06.2023

Schwierige Datenlage: Ist die Krätze auf dem Vormarsch?

Bei Krätze müssen Textilien bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden.
Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild, dpa (Archivbild)

Krätze? Wenn es übel juckt und die Haut voll roter Bläschen ist, könnte es sein. Landesweit wurden vereinzelt mehr Fälle bekannt. Vor allem in großen Einrichtungen. Doch die Datenlage ist schwierig.

"Ich glaub, ich krieg die Krätze" - das sagen manche schon mal, wenn sie richtig genervt sind. Dass es die Krankheit noch gibt, dürfte den wenigsten bewusst sein. Aus ganz Baden-Württemberg wurden bis zum 1. Juni dem Landesgesundheitsamt 137 Krätze-Fälle übermittelt. Demnach gab es seit Jahresbeginn 40 Ausbrüche in 11 Stadt- und Landkreisen. Vereinzelt wurde nach einer dpa-Umfrage ein vermehrtes Auftreten festgestellt. Doch gesicherte Zahlen zur Krankheit gibt es nicht.

Was ist Krätze?

Die von Fachleuten Skabies genannte ansteckende Hautkrankheit wird durch Milben verursacht. Die winzigen Spinnentiere graben sich in die obere Hautschicht des Menschen ein und verursachen Brennen, Juckreiz, stecknadelgroße Bläschen, gerötete Knötchen oder Pusteln vor allem zwischen Fingern und Zehen, in Ellenbogen oder Achselhöhlen oder im Genitalbereich. Die Übertragung von Skabies-Milben erfordert laut Robert Koch-Institut meist längeren direkten Hautkontakt.

Wie häufig kommt die Krankheit vor?

Das weiß man nicht genau. Nach Angaben des baden-württembergischen Sozialministeriums gibt es keine Meldepflicht. Nur wenn die Krankheit in Gemeinschaftseinrichtungen ausbricht, muss das Gesundheitsamt benachrichtigt werden. Das gilt laut Landkreistag etwa für Kitas, Pflegeheime, Flüchtlings- und Obdachlosenunterkünfte und Gefängnisse. Auch Infektionen nach einer medizinischen Maßnahme in Kliniken müssen gemeldet werden.

Manche wähnten die Krätze längst ausgerottet. Doch laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren im Jahr 2018 rund 300 Millionen Menschen an Krätze erkrankt. Zu einem großen Problem wurde die Krankheit zuletzt in der Südosttürkei, wo Menschen nach der Erdbebenkatastrophe auf engstem Raum zusammen leben mussten.

Ist Krätze wieder im Kommen?

Nach Einschätzung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) dürften Corona-Kontaktbeschränkungen kurzfristig für weniger Krätze-Fälle gesorgt haben. "Fachleute beobachten jetzt jedoch, dass die Krätze weiter auf dem Vormarsch ist", heißt es auf der Verbandsseite. Laut RKI zeigt die Auswertung von Abrechnungsdaten niedergelassener Ärzte, dass seit 2009 die Skabies-Diagnosen etwa um einen Faktor 9 zugenommen haben. 2018 wurde demnach bundesweit eine Gesamtzahl von über 380.000 erreicht. Wie die Zunahme im langjährigen Vergleich zu bewerten ist, sei unklar. "Die lokale Häufigkeit der Skabies unterliegt laut mehreren Autoren langjährigen Zyklen, deren Ursachen jedoch unklar sind."

Einen starken Anstieg von Krätze-Erkrankungen beobachtet aktuell das Kreisgesundheitsamt Biberach: Dort wurden in diesem Jahr aus Gemeinschaftseinrichtungen 49 Fälle bekannt. Im gesamten vergangenen Jahr waren es in der Region 15 Fälle. "Wir gehen davon aus, dass wir aktuell nur die Spitze des Eisbergs sehen", sagt Amtsleiter Claus Unger. Mit 169 Fällen in diesem Jahr gab es auch Zunahmen in Einrichtungen im Bereich des Gesundheitsamtes Karlsruhe.

Wie ist die Situation sonst im Land?

"Fälle von Krätze treten immer mal wieder auf. Seit einiger Zeit beobachten wir allerdings eine steigende Tendenz, wobei auch der Schweregrad der Hauterkrankung zunimmt", so der Hausärzteverband Baden-Württemberg. Hartnäckigere Ausbrüche habe es in Gemeinschaftseinrichtungen gegeben. Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg und die Krankenhausgesellschaft verzeichnen hingegen keine auffälligen Entwicklungen.

Bis zum 1. Juni wurden dem Landesgesundheitsamt für dieses Jahr 137 Skabies-Fälle aus 11 Stadt- und Landkreisen übermittelt, im gesamten vergangenen Jahr waren es 235 Fälle in 9 Stadt- und Landkreisen. Das Gesundheitsministerium weist aber auf den nicht repräsentativen Charakter der Aufzählung hin. Nicht erfasst ist etwa der Ostalbkreis, wo das Landratsamt für letztes Jahr 11 Fälle in einer Einrichtung registrierte und 142 Fälle aus der Landeserstaufnahme für Asylbewerber (LEA) in Ellwangen. Auch nicht dabei sind die 2022 im Gesundheitsamt Karlsruhe gemeldeten 299 Fälle.

Laut Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald kann es immer mal wieder zu Häufungen kommen; in diesem Jahr sei weder im Landkreis noch in der Stadt Freiburg Auffallendes registriert worden. Das Gesundheitsamt Zollernalbkreis hatte in dem Jahr 15 Krätze-Meldungen. "Im Vergleich zu anderen Jahren entspricht dies keinem vermehrten Auftreten", hieß es. Auch aus der Region Stuttgart, dem Rhein-Neckar-Kreis, dem Enzkreis und dem Landkreis Konstanz ist keine Zunahme bekannt. "Insgesamt ist die Lage seit Jahren stabil", so eine Sprecherin im Landratsamt Konstanz.

Was tun bei Krätze?

Krätze verbreitet sich laut RKI hauptsächlich durch intensive Haut-zu-Haut-Kontakte, sie zählt zu den sexuell übertragbaren Infektionen. Außerhalb des Wirtes können Milben noch für etwa zwei Tage in Kleidung oder Bettwäsche überleben. Bei einem Ausbruch in einer Gemeinschaftseinrichtung ergreift das örtliche Gesundheitsamt Maßnahmen, um einer Ausbreitung der Krankheit vorzubeugen. Die Behörden bitten Betroffene, offen damit umzugehen, Kontaktpersonen zu informieren und enge Kontakte mit anderen zu meiden. Im Zweifel sollten langärmlige Kleidung und Einmalhandschuhe getragen werden. Die Infektion ist den Behörden zufolge mit Salben und Tabletten gut behandelbar. Textilien müssen bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden.

Was ist bei Krätze besonders problematisch?

Symptome treten erst nach vier bis sechs Wochen auf. Betroffene sind eventuell schon ansteckend, ohne dass sie vom Befall wissen. Für Ärzte ist die Krätze wegen vieler Erscheinungsformen schwer zu diagnostizieren. Auch ist das Thema mit Scham behaftet. Zu Unrecht, sagt der Biberacher Amtsleiter und Mediziner Unger, der betont: "Eine Krätze-Erkrankung weist nicht auf mangelnde Körperpflege oder Hygienemängel hin." Betroffene dürften nicht stigmatisiert werden. Eine Verheimlichung der Erkrankung behindere ein erfolgreiches Vorgehen gegen die Ausbreitung der Krätzemilbe.

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