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Burgau
24.07.2017

Hausen und betteln wie damals

Das Baumwollzelt hat Gerlinde Reinwarth selbst genäht – und dafür extra eine Industrienähmaschine gekauft. 20 Meter Stoff befinden sich an den Wänden. Er hilft gegen Hitze und Kälte. Nur dunkel wird es nachts nicht: Vor dem Zelt steht eine Straßenlaterne.
Foto: Bernhard Weizenegger

Edgar und Gerlinde Reinwarth leben für fünf Tage als arme Leute auf dem Historischen Fest. Was sie erleben und wie sie über die Burgauer denken.

Hier haust kein Adliger. Das wird klar, sobald man seinen Blick durch das 18 Quadratmeter große Zelt schweifen lässt. Auf einem Holztisch stehen Krüge, Ton-Trinkbecher, ein gusseiserner Kerzenleuchter und eine kleine Holzschale. Die wird der „schmutzige Kerl“, Edgar Reinwarth aus Villenbach, schon bald wieder zur Hand nehmen, um betteln zu gehen. Gemeinsam mit seiner Frau Gerlinde hat er sein Lager am Kirchplatz aufgeschlagen. Als Bettler ist er unterwegs, weil er zeigen wolle, „wie arm die Menschheit damals war“.

In der anderen Ecke des Zeltes steht ein dunkelbraunes Holzbett mit Decken und Fellen darauf. Edgar Reinwarth hebt das Kopfkissen an und zieht eine Original-Bibel aus dem Jahr 1717 hervor. „Das ist mein Highlight“, erklärt er, „meine beste Errungenschaft.“ Erstanden hat er den Buchblock im Internet. Ob er wohl jeden Abend in der Bibel liest? Reinwarth schmunzelt. „Soll ich ehrlich sein? Nein.“

Auf dem Speiseplan stehen mittelalterliche Gerichte

Meistens sitzen er und seine Frau draußen am langen Holztisch vor ihrem offenen Zelt und unterhalten sich mit Besuchern, wie jetzt. „Die Menschen in Burgau sind sehr offen und verstehen Spaß“, sagt Gerlinde Reinwarth. „Wir unterhalten uns den ganzen Tag prächtig.“ Plötzlich springt sie auf. „Heiß“, ruft sie und tritt zwischen einen Kinderwagen und den Topf auf der Feuerstelle. Ständig müsse sie aufpassen, dass niemand dagegen stoße oder hinlange. Im Topf befindet sich gerade Hähnchen mit Gemüse. Ansonsten stehen Gyros und Fladenbrot oder Maultaschen mit Rote-Beete-Salat auf dem Speiseplan. Sie achte schon darauf, mittelalterlich zu kochen, sagt Gerlinde Reinwarth. „Manchmal b’scheiss ma aber au a bissle“, gesteht sie. Heute sind Kartoffeln im Topf, die habe es damals natürlich nicht gegeben.

„Frau, wie viel Uhr is’?“, fragt der „schmutzige Kerl“. „Viertel sechs.“ „Uh, dann muss i gehen“, sagt er, legt sein grobes Leinentuch über den Kopf, nimmt die Holzschale vom Tisch, seinen Stock zur Hand und schlurft los. An der Landknechtschänke hat er sich mit einem Burgauer verabredet, um sich einen kleinen Scherz zu erlauben.

„Almosen, Almosen“, jammert er an der Theke der Schänke. Die Gäste schauen ihn verdutzt an. Ein Mann mit weißer Mütze tritt grimmig hervor und drückt ihm einen Laib Brot in die Hand. „Schau, dass d‘ weida kommst“, schreit er. „Danke, der Herr soll es Ihnen in Kindern danken. 15 an der Zahl“, erwidert der Bettler. Gebückt und unter neugierig-irritierten Blicken macht er sich davon. Zwei Damen werfen Münzen in seine Schale. Das Geld wird er spenden. Wohin, weiß er aber noch nicht. (slor)

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