Türkisch lernen statt Briefmarken sammeln
Otto Behrens ist als Leiter der Realschule Burgau verabschiedet worden. Bald hätte er Zeit zum Ausruhen. Er macht aber etwas anderes.
Nein, Briefmarken will er nicht sammeln. Und das „Extreme Power Sofa Sitting“ liege ihm auch nicht. Aber was macht ein Schulleiter, der bald keiner mehr ist? Otto Behrens gönnt sich keine Pause. Der 63-jährige Direktor der Realschule Burgau, der heute offiziell in den aktiven Teil seiner Altersteilzeit verabschiedet wurde, fliegt Anfang August in die Türkei – um drei Monate lang an einem Intensiv-Sprachkurs Türkisch teilzunehmen. Denn ab Februar will er sich in Vollzeit um Integrationskurse für Ausländer kümmern, die die deutsche Staatsbürgerschaft haben wollen. „Und ich will mich vorher in die Situation von jemandem begeben, der eine unmögliche Fremdsprache lernt – und Deutsch ist eine.“ Nur zwischendurch will er Pause machen.
Heute stand aber nicht das Büffeln, sondern das Feiern im Vordergrund. Schüler spielten für ihn Musik, die Theatergruppe nahm die Gäste mit auf eine nicht ganz ernst gemeinte Reise durch Behrens Lehrer-Leben, und die obligatorischen Grußworte fehlten auch nicht. Dabei erzählte Konrektor Rudolf Sauter, dass es jetzt erst das zweite Mal in der 61-jährigen Geschichte der Schule sei, dass ein Leiter dort in den Ruhestand verabschiedet werde. Während der Amtszeit seines Chefs sei vieles angepackt worden, doch es gebe noch in vielen Bereichen des Gebäudes Renovierungsbedarf. Die Generalsanierung der Turnhalle stehe bereits bevor.
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