"Da hängt viel Herzblut dran"
Günzburg Wummernde Bässe, kreischende Gitarren, schummriges Licht und aufflackernde Blitze, dazwischen das schwitzende Publikum - Konzerte bedeuten viel Arbeit für die Organisatoren. Wir haben mit den Machern von "Rock City Günzburg", Benjamin Peschke (29) aus Leipheim und Peter Siostrzonek (29) aus Günzburg, gesprochen. Sie veranstalten am kommenden Samstag ein Konzert in Haldenwang mit der Punkrock-Band "SNFU" aus Kanada.
Peter, wie kommt man darauf, eine Band aus Kanada nach Günzburg zu holen?
Peter: Die Band "SNFU" ist in Kanada eine Punkrock-Legende. Es ist auch die Band meiner Jugend - da hängen Herzblut und Passion dran.
Habt Ihr dort im Bandraum angerufen und einfach mal nachgefragt, ob die Jungs bei Euch spielen wollen?
Peter: Nein, das lief zunächst fast alles über das Internet. Ich habe auf der Website der Band den Konzertplan angeschaut und gesehen, dass SNFU zwischen Auftritten in Frankfurt und Wien noch eine Terminlücke haben. Dann nahm ich mit der Agentur der Band in Berlin Kontakt auf. Das lief fast alles per E-Mail. Mit der Agentur waren wir aber auch vorher schon in Kontakt.
Wie kommt's?
Benjamin: Da unser Verein bei Myspace vertreten ist, wie mittlerweile auch die meisten Bands, ist ein überregionales Musik- und Konzert-Netzwerk entstanden. Man präsentiert sich dort und kommt leicht miteinander in Kontakt: Vereine, Bands, Fans. Das Internet-Forum Myspace ist schon sehr wichtig für Bands und Organisatoren.
Die Agentur gab dann wohl grünes Licht. Welche Arbeit stand danach an?
Benjamin: Wir haben den Vertrag zugesendet bekommen. Es ging hierin um die Gage und die Übernachtung. In der Folge musste Werbung gemacht werden: Via Internet, aber auch - ganz klassisch - mit Handzetteln, die wir in der Gegend zwischen Ulm und Augsburg verteilt haben. Handzettel sind schon wichtig, denke ich. Die Leute haben damit etwas Gedrucktes, direkt Greifbares in den Händen. Ausschließlich Werbung im Internet: Da bin ich skeptisch.
Ihr hattet die Band, Werbung. Nun fehlte ja noch Einiges, ...
Peter: Wir kennen Wirte, die Bühnen haben. Die werden einfach angerufen und schließlich einigt man sich über die Konditionen. Oft heißt es: Der Wirt kriegt die Getränkeeinnahmen, wir die Eintrittsgelder. Verstärker und Technik werden zum großen Teil von unserem Verein zur Verfügung gestellt. Das Equipment gehört uns.
Am Samstag geht es los. Wie läuft ein solcher Konzerttag für Euch als Organisatoren ab?
Peter: Die Band kommt mit ihrem Bus um etwa fünf Uhr am Nachmittag an. Da schrauben wir immer noch an der Technik rum. Von uns sind 15 Mann eingeteilt: Als Ordner, an der Kasse, beim Bühnenbau oder eben bei der Technik ... Gekocht wird für die Bands auch, wir wollen uns schon sehr gastfreundlich zeigen - das gehört unbedingt dazu.
Was kriegen die Kanadier - richtet Ihr Euch nach kulinarischen Wünschen?
Benjamin: Soweit es geht. Vegetarier kriegen zum Beispiel etwas ohne Fleisch. Alles ist selbst gemacht bei unserer Organisation - auch die Verpflegung: Nudelsalat, belegte Semmeln und ganz schwäbisch: Spätzle!
Termin: Die Punkrock-Band "SNFU" spielt am kommenden Samstag ab 21 Uhr im "Tomtom" in Haldenwang (Einlass: 20 Uhr). Karten gibt's vor Ort für 14 Euro.
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