Der frühere TV-Intendant Fritz Pleitgen und sein Vorgänger
Fritz Pleitgen und Ernst Hardt führten den WDR. In Ichenhausen erinnert der 81-jährige Journalist an den Pionier des Senders, der hier vor 72 Jahren starb.
Fritz Pleitgen war in zweifacher Mission nach Ichenhausen gekommen. Zum einen stellte der ehemalige Intendant des Westdeutschen Rundfunks sein neues Buch „Frieden oder Krieg“ vor. Das Werk, gemeinsam verfasst mit dem Schriftsteller Michail Schischkin, beleuchtet aus unterschiedlichen Perspektiven die zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und Russland. Zum anderen erinnerte der 81-jährige Journalist am Montagabend in der ehemaligen Synagoge an den Rundfunkpionier Ernst Hardt, der seine letzten Lebensjahre von 1943 bis 1947 in Ichenhausen verbracht hatte. Hardt habe am eigenen Leib erfahren, wohin „Verbalattacken“ führen können. „Die dürfen wir auch heute nicht unterschätzen“, betonte Pleitgen.
Eine Annäherung des Westens, die nicht gut war
Lange Jahre war Fritz Pleitgen als Fernsehkorrespondent der ARD in Moskau tätig. Noch in der Sowjetunion habe er viele „großartige Menschen“ getroffen, die für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit gekämpft und dafür nicht selten einen hohen Preis bezahlt hätten. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR habe es die Chance gegeben, mit Russland in normale Beziehungen zu treten. In der Pariser Charta von 1990 sei unter anderem das Prinzip „Gleiche Sicherheit für alle“ festgeschrieben worden, erklärte Pleitgen. Damals habe die Nato 16 Mitgliedsstaaten gehabt, inzwischen seien es 30. Immer näher sei das westliche Militärbündnis an Russlands Grenzen gerückt. Einer, aus Sicht des Russland-Kenners, von vielen Fehlern des Westens. Darunter die Sanktionen der jüngsten Jahre. Pleitgens Fazit: Es erfülle ihn mit „außerordentlicher Sorge“, mit ansehen zu müssen, „wie das Verhältnis des Westens zu Russland vor die Hunde geht“.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.