Haldenwang stellt Bedingungen
Geplante Deponie soll Bürger nicht zu stark belasten
Im Gegensatz zur Gemeinde Röfingen hat Haldenwang zwar keine grundsätzlichen Einwende gegen die geplante Boden- und Bauschuttdeponie (wir berichteten) im Nordwesten von Hafenhofen, wie im Gemeinderat deutlich wurde. Es werden aber Bedingungen gestellt und es wird auf mögliche Gefahren, die langfristig von ihr ausgehen könnten, hingewiesen.
Bürgermeister Georg Holzinger kann sich eine reine Boden- und Bauschuttdeponie vorstellen. Keinesfalls dürfe die Gemeinde aber hinnehmen, wie die Kiesgesellschaft beantragt, dass zusätzlich Glasfaserabfall, Bitumengemische, Gleisschotter, Baustoffe auf Gipsbasis und Straßenkehricht hinzukommen. Da die Abbautiefe wohl zwei Meter über dem höchsten bekannten Grundwasserstand liege, könne eine Verschmutzung des Grund- und Trinkwassers nicht für immer ausgeschlossen werden. Zudem lehne die Gemeinde eine Zufahrt über Haldenwangs Straßen ab.
Befüllt werde sie, erklärte Holzinger, von 2016 bis 2032 zu 60 Prozent mit Abfällen aus dem Landkreis Günzburg und angrenzenden Landkreisen sowie möglicherweise aus Baden-Württemberg. Den Hinweis, dass die zum Befüllen der 765000 Kubikmeter fassenden Grube nötigen 6922 Lastwagenanfahrten für die Anlieger in Roßhaupten fast im Minutentakt Lärm und Staub bedeuten würden, relativierten einige Räte. Auch wenn es keine Bauschuttdeponie gebe, würde die Baugrube verfüllt. Als sogar die Berechtigung eines von Röfingen geforderten Lärmschutzgutachtens angezweifelt wurde, schritt Frank Rupprecht, Geschäftsführer der Verwaltungsgemeinschaft, ein.
Kein Nachtbetrieb und keine Brechanlage
In einer einstimmig gefassten Stellungnahme werden aufgrund der Lärmbelästigung ein Nachtbetrieb sowie der Betrieb einer Brechanlage abgelehnt. Eine Erschließung über Haldenwanger Flur gibt es nicht. Zuständig für die Genehmigung müsse die Regierung von Schwaben sein, da der Kreis Günzburg wegen seines Bedarfs an Deponieflächen in einem Interessenkonflikt stehe.
Bei der Auffüllung der restlichen 31800 Kubikmeter in der ehemali-gen Haus- und Bauschuttdeponie in Hafenhofen dürfen 30 Prozent des jährlichen Füllvolumens mit Bauschutt abgedeckt werden. Das Auffüllen soll innerhalb von sieben Jahren abgeschlossen sein.
Zudem ging es um diese Themen:
Haldenwang gab 2012 rund 150000 Euro aus, um jedes Gebäude in der Gemeinde mit 6000 Kilobit pro Sekunde an das Internet anzuschließen. In interkommunaler Zusammenarbeit wurde eine Firma beauftragt, ein Glasfaserkabel zu verlegen. Da der heutige Standard höher liege, soll es eine Bestandsaufnahme zu den tatsächlich genutzten Geschwindigkeiten geben. Erst dann will der Rat entscheiden, ob er im Verbund weitere Anstrengungen zur Verbesserung des Internets in Angriff nimmt. Es gebe ein Förderprogramm, das die Weiterführung des Glasfaserkabels in die Straßen mit 80 Prozent bezuschusst. Dann kann jeder Privatmann auf eigene Kosten einen Glasfaseranschluss an sein Haus legen lassen.
Alle Grabbesitzer auf dem Friedhof Hafenhofen sprachen sich bei einer Anhörung für die Entfernung der etwa 60 Jahre alten Hecke und eine Neuanpflanzung aus. Für Reparaturen an Mauer und Aussegnungshalle am Friedhof Haldenwang gibt die Gemeinde einen Zuschuss von zehn Prozent zu den Ausgaben von 7000 Euro. (neu)
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