Jubiläum: Aus ein paar Jahren wurde fast ein ganzes Leben

VonPeter Wieser

Mehmet und Ümmü Kafes sind 50 Jahre verheiratet – und beinahe so lange in Deutschland

Eigentlich hätte es nur für ein paar Jahre sein sollen, als Mehmet Kafes 1972 aus der Türkei nach München kam – zwei Wochen, bevor dort die Olympischen Spiele begannen –, um in Deutschland mehr Geld zu verdienen und dann wieder in die Türkei zurückzukehren. Der Wunsch, sich mit dem Ersparten vielleicht einen Omnibus zu kaufen und sich in seiner Heimat mit Bustouren selbstständig zu machen, erfüllte sich für den gelernten Schneider nicht. Vier Jahre später kam seine Frau Ümmü nach – und sie blieben. Ein Jahr lang arbeitete Mehmet Kafes bei einer Münchner Metallfirma, anschließend 32 Jahre lang als Maschinist im damaligen Betonwerk in Pfuhl. Seine Frau kümmerte sich um das Haus, den Garten und das Gemüse. Und natürlich auch um ihre fünf Kinder, die inzwischen bei Mannheim und im Landkreis Dillingen leben. Ihr Haus in Günzburg haben sich Mehmet und Ümmü Kafes übrigens bereits 1992 gekauft.

Geheiratet haben die beiden Jubilare vor 50 Jahren ganz nach den Gepflogenheiten ihrer Heimat. Drei Tage lang wurde in ihrem Dorf nahe der Stadt Pamukkale gefeiert. Und das Kennenlernen? Mehmet Kafes erzählt, wie ihm ein Jahr vorher seine damals zukünftige Frau aufgefallen war, als er auf dem Balkon des Hauses seiner Eltern stand. Für eine Heirat musste allerdings zunächst das Einverständnis nicht nur von ihrem Vater, sondern auch seitens beider Familien gegeben sein.

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