Projekt Donauwald steht auf der Kippe
Haftungsfrage noch nicht geklärt. Landräte Hafner und Schrell sehen den Freistaat in der Pflicht.
Das Projekt Donauwald könnte eines der größten Naturschutzprojekte der Region werden. Könnte – denn derzeit ist die Realisierung noch nicht gesichert. Noch ist nämlich nicht geklärt, wer Grundstücksbesitzer entschädigt, sollten wider Erwarten doch Schäden entstehen. Für den Dillinger Landrat Leo Schrell ist die Sache klar: Der Freistaat soll haften. Und er sagt ganz deutlich: „Wenn Bayern die Haftung nicht übernimmt, dann stirbt das Projekt.“ So sieht es auch der Günzburger Landrat Hubert Hafner: „Wenn bei der Einleitung von Donauwasser in den Auwald nichts passiert, dann kann doch der Freistaat locker die Haftung übernehmen.“ Hafner ist zuversichtlich, dass es dazu kommen wird. Auch bei der Nauwassereinleitung in Leipheim habe der Staat nach anfänglichem Zögern schließlich die Haftung übernommen.
Die Donau sei ein Gewässer Erster Ordnung, somit sei der Freistaat zuständig, argumentiert Schrell. Das Projekt sei ökologisch sinnvoll, eine Million Euro komme dafür aus der Region – dass man jetzt auch noch in die Haftung eintrete, kann sich Schrell beim besten Willen nicht vorstellen. Man habe Umweltminister Marcel Huber bereits Ideen unterbreitet. So schlägt der Landrat vor, dass man Entschädigungen aus dem Topf der Ausgleichszahlungen begleicht. Der Hintergrund: Wenn eine Kommune eine Straße baut, dann muss eine Ausgleichsfläche zur Verfügung gestellt werden. Ist das nicht möglich, wird Geld in einen Topf eingezahlt. Wird die Summe nach zwei Jahren nicht verwendet, kann man sie für Naturschutzmaßnahmen im Freistaat einsetzen. Schrells Idee: Aus diesem Topf soll im Zweifelsfall das Geld kommen, wenn Grundstücke beim Projekt Donauwald beschädigt werden. Das bayerische Umweltministerium habe ihm bereits geantwortet, so der Landrat – allerdings nicht so, wie er es sich gewünscht habe. Zunächst solle man nun einen Pflege- und Entwicklungsplan machen, anschließend werde entschieden. Eine Forderung, für die Schrell nur wenig Verständnis hat – wieder planen, wieder Geld einsetzten und das mit ungewissem Ausgang. Zudem, so der Landrat, habe das Hochwasser in den vergangenen Wochen doch auch gezeigt, dass jeder Kubikmeter Wasser, der im Auwald bleibt, keinen Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen verursacht.
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