
Die Poesie der Mülltrennung

Münchner Lesebühne „Stützen der Gesellschaft“ machte Zehntstadel zum Podium ungebremster Vorlesekunst. Vom Publikum waren Stimme und Stimmung gefordert
Einst mischten sie in dichtendem Wettstreit die Poetry Slam Szene auf. Als Schlachtrösser ekstatischer Reimkultur. Heimsten Meisterschaften und Preise ein, publikumsumjubelt, mit Glanz und Gloria. Heute hat sich das Münchner Quartett als Heimstatt das Theater im Fraunhofer ausgesucht: Als Lesebühne „Stützen der Gesellschaft“. Eine Form literarischer Selbstverwirklichung. Mit einem Best-of ließen sie im Leipheimer Zehntstadel den Wort-Tiger aus dem Tank, zeigten ihre dichterischen Zähne mit einem hoch energetischen Programm aus aufregender Abgründigkeit. Sie fühlten am Puls klanggemalter Poesie, der Ernährungsgewohnheiten von Eulentieren und dem Prinzip der Mülltrennung.
Fee, die Mitbegründerin der Gruppe, musste wegen eines Virus von München nach Berlin flüchten. Dafür kam Slam-Poetin Anja Perkuhn von Berlin nach München, ohne Virus. Mitunterstützer: Bühnenliterat, Schriftsteller und Blogger Frank Klötgen, Geschichtenschreiber, Reiseerzähler und Kulturförderpreisträger Alex Burkhard und nicht zuletzt Kabarettist, Theaterautor und Moderator Sven Kammler, der Mann mit stimmlich bassbaritonalem Wohlfühlfaktor und einem Timbre, das aus rauchiger Tiefenlage erotisiert. Allen vier gemeinsam: Sie tragen ausschließlich eigene Texte vor und sind exzellente Vorleseschauspieler, die auf der Klaviatur der Emotionen alle Register dramatisch schmeichelhaften Charmes ziehen.
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