
Robatherm kann in Jettingen-Scheppach eine Erweiterung planen

Plus In Jettingen-Scheppach wurde das Investitionsprogramm für die kommenden Jahre genehmigt. Der Markt investiert stark in die Zukunft.

Die Marktgemeinde Jettingen-Scheppach steht wie alle Kommunen vor großen Herausforderungen in unsicheren Zeiten. Die gute Haushaltslage ermöglicht dabei kräftige Investitionen in erneuerbare Stromerzeugung und in Grunderwerb – und damit in die zukünftige Entwicklung. Eine bedeutende Erweiterung einer Gewerbefläche für die Firma Robatherm ist ebenfalls ein Stück näher gerückt. Der Kiesabbau an der Scheppacher Mühle wird zum Schutz von Natur und Bürgern gestoppt.

Ein umfangreiches Zahlenwerk legte Kämmerer Matthias Endris den Rätinnen und Räten von mit dem Investitionsprogramm für die Jahre 2022 bis 2026 vor. Die Marktgemeinde möchte mit der Errichtung von Photovoltaikanlagen (PV) auf den drei Turnhallen ihren Teil zur Energiewende beitragen. Auch vor der aktuellen Erhöhung der Strompreise ist das Geld sinnvoll investiert: Der neu abgeschlossene Stromvertrag beschert der Kommune eine Verfünffachung der Stromkosten. Auch deshalb soll auf das Dach der neuen Turnhalle am Sportgelände des VfR Jettingen eine PV-Anlage für 250.000 Euro kommen. Auf die Turnhallen der Grundschule und der Mittelschule werden Anlagen für 100.000 Euro und weitere 150.000 Euro gebaut. Aufgrund der allgemeinen Lieferprobleme im vergangenen Jahr verschob sich die Fertigstellung der neuen Dreifachturnhalle vom Jahresende 2022 auf Mitte dieses Jahres.
Jettingen-Scheppach wird Grund für neue Baugebiete kaufen
Der größte Gesamtposten fällt in diesem Jahr auf den Kauf von unbebauten und bebauten Grundstücken für die Erschließung neuer Baugebiete. "Wir müssen da dringend was tun", sagt Kämmerer Endris. Die Ausweisung des Baugebiets "Am alten Sportplatz" liegt bereits sieben Jahre zurück. In diesem Jahr hat die Marktgemeinde insgesamt 4,5 Millionen Euro dafür bereitgestellt.

Gute Nachrichten gibt es für die Firma Robatherm. Der Regionalverband Donau-Iller hat mit der Fortschreibung des Regionalplans "grünes Licht" für die Erweiterung des Gewerbegebiets nördlich der Autobahn und östlich der Raststätte Burgauer See erteilt. Bislang waren die Flächen im Entwurfsplan als Vorranggebiet für den vorbeugenden Hochwasserschutz ausgewiesen. Nun wurden sie zugunsten einer möglichen Siedlungsentwicklung als Vorbehaltsgebiet ausgewiesen. Im neuen Flächennutzungsplan ist nun ein Gewerbegebiet vorgesehen. Dem muss das Landratsamt Günzburg noch zustimmen.
Kein erweiterter Kiesabbau an der Scheppacher Mühle
Abgelehnt wurde jedoch die Erweiterung des Kiesabbaus an der Scheppacher Mühle. Die ökologisch hochwertigen Flächen sollen erhalten bleiben. Der Gemeinderat stimmt den Ausführungen des Landratsamtes zu und lehnt das Vorranggebiet zum Abbau von Rohstoffen ab. Der bestehende Kiesabbau wurde nur im Zusammenhang mit dem sechsstreifigen Ausbau der A8 befürwortet. Der weitere Rohstoffabbau wurde ausgeschlossen.
Durch die Wiederverfüllung mit unbelastetem Erdaushub und entsprechender ökologischer Aufwertung der Flächen wird der Charakter des Mindeltals erhalten. Freie Wasserflächen, wie von wasserwirtschaflicher Seite gewünscht, hat die Gemeinde abgelehnt. Für die in unmittelbarer Nahe befindlichen Mooshöfe hätte der jahrelange Abbau und die Verfüllung mit den nicht zu vermeidenden Lärmimmissionen für die Anwohner eine Extreme Belastung bedeutet. Zudem ist zu befürchten, dass die Bauwerke durch den sich ändernden Grundwasserpegel Schaden erleiden könnten.
Gar nicht erst beraten wurde im Rat über die Start- und Landeerlaubnis für einen Motorschirm am Ortsrand von Scheppach. Der Bauausschuss hatte dies bereits zweimal abgelehnt.
Die Diskussion ist geschlossen.