Keine Jubel-Arien auf den Arbeitsmarkt
Gewerkschafter Werner Gloning warnt: Arbeitslose über 50 bleiben im Landkreis immer öfter auf der Strecke. Er will mehr Betriebsräte in Firmen etablieren
Obwohl die Agentur für Arbeit mit niedrigen Arbeitslosenzahlen jeden Monat Topwerte für den Landkreis Günzburg liefert, ist Werner Gloning dennoch misstrauisch. „Die Zahlen sind gut, aber ich breche nicht in Jubelarien aus“, sagt der noch amtierende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in der Region Allgäu-Donau-Iller. Über die Qualität der Arbeitsplätze sage die Statistik nichts aus. Zudem habe der Landkreis ein Problem bei den Langzeitarbeitslosen und den Beschäftigten über 50, die keine Stelle haben. Da habe die Arbeitslosigkeit deutlich zugenommen. Im Dezember seien in der Gruppe 50 plus im Landkreis 781 Menschen ohne Arbeit gewesen – 49 mehr als im Jahr zuvor. Und bei den 55-Jährigen aufwärts wurden in der Region 530 Arbeitslose gezählt – 55 mehr als im Dezember 2012.
Es ist nur ein Beispiel, das Gloning bei der DGB-Jahrespressekonferenz unserer Zeitung vorlegt. Ein zweites Thema, bei dem der Günzburger seinen Finger in die Wunde legt, ist die drohende Altersarmut. 2012 habe die Durchschnittsrente im Regierungsbezirk Schwaben bei Männern gerade mal bei 938 Euro gelegen und bei Frauen bei „miserablen 488 Euro“. Wenn das Rentenniveau von 43 Prozent des Nettolohns schon heute gelten würde, läge die Rente bei den Männern bei nur noch 806 Euro und bei Frauen bei 419 Euro. „Altersarmut wird sich bis in die Mitte der Gesellschaft großflächig ausbreiten“, warnt Gloning. Er fordert zudem, über die Höhe des Mindestlohns von 8,50 Euro zu diskutieren. Wegen der schrittweisen Einführung sei der bis 2017 festgeschrieben und dann vielleicht nur noch sieben Euro wert. Wer als Mindestlöhner Vollzeit arbeite, bekomme nur etwa 900 Euro auf die Hand. Im Alter reiche dies nie und nimmer zum Leben.
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