Vorweihnachtliche Sorgenkinder
Günzburg beklagt einen Verletzten, Ichenhausen zu viele schwache Auftritte
Im Spiel Spitzenreiter gegen Schlusslicht waren die Gastgeber drückend überlegen. Die Gersthofer ärgerten den VfL nur bis zum 7:5. Ein energischer Zwischenspurt auf 13:5, bei dem Torwart Tobias Heinrich immer wieder Ausgangspunkt für Konter war, brachte dann die Vorentscheidung. Kreisläufer Niko Hermann outete sich in dieser Phase als brandgefährlicher Gegenstoß-Spieler. In der Folge zeigte Günzburg Überlegenheit, ohne zu glänzen.
Nichts am Spielverlauf ändern konnte der Kurzeinsatz des 51-jährigen, 234-fachen ehemaligen Nationalspielers Holger Winselmann. Als sportliches Vorbild wollte der TSV-Trainer seinem Team in großer Personalnot nicht nur von der Bank aus helfen.
Einen Riesenschreck gab es vor der Halbzeit. Der beste Günzburger Abwehrspieler, Max Schubert, ging ohne Gegner-Einwirkung mit einem Schmerzenschrei zu Boden und musste minutenlang am Fuß behandelt werden. Mittlerweile ist der befürchtete Bruch ausgeschlossen. Welche Verletzung genau sich der laut Trainer Stephan Hofmeister „unverzichtbare Vielspieler“ zugezogen hat, muss nun ein Orthopäde untersuchen.
Ein schönes Abschiedsspiel war es für Helmar von Fritsch. Vor dem Spiel bekam er von der Mannschaft ein Bild mit seinen weinroten Kameraden zur Erinnerung überreicht. Danach erzielte er sein letztes VfL-Tor und setzte besonders in der Schlussphase seine Handballfreunde mit viel Übersicht ein.
Eine Gedenkminute gab’s vor dem Anwurf für den unlängst verstorbenen, langjährigen Mannschaftsarzt der VfL-Handballer, Christian Czechl. Er hatte einst zu den unverwechselbaren Gesichtern der größten Günzburger Handball-Erfolge gehört.
VfL Günzburg Heinrich, T. Schmid – Rothbauer (2), Schubert, Konopa (6), Geiger (2), M. Schmid (1), Hermann (5), Rennert (4), Jensen (3), v. Fritsch (1), Jäger (1), Groß (6/1)
Mit einem standesgemäßen Heimsieg hat sich der SC Ichenhausen aus dem insgesamt nicht berauschenden Bezirksoberliga-Spieljahr verabschiedet. Auf dem Weg zum 26:23 gegen den Tabellen-Vorletzten bekleckerten sich die Königsblauen wieder einmal nicht gerade mit Ruhm. Nach Ansicht von Trainer Klaus Hornung spielten die Seinen „nur zehn Minuten lang ordentlich“ – und das gegen eine stark dezimierte Gögginger Zweite.
Ein Vier-Tore-Sprint nach dem Seitenwechsel entschied die Angelegenheit zugunsten der Hausherren in der Franziska-Ziehank-Halle. Es stand 20:12, anschließend sogar mal 24:15. Danach, so monierte Hornung, „stellten die Spieler das Kämpfen und Spielen ein“. Deshalb kamen die Gögginger noch auf ein respektables Resultat heran.
Zufrieden mit dem in der Herbstrunde Erreichten kann der SCI-Trainer nicht sein. Hornung hatte sich mehr ausgerechnet als Tabellenplatz fünf. Kapitän Tobias Steck pflichtet ihm bei und sagt: „Nach einer schlechten Vorrunde spielen wir hoffentlich eine gute Rückserie.“ Immerhin: Der Abstand nach unten ist inzwischen deutlich, und nach oben könnte, wenn alles gut läuft, Platz drei noch machbar sein.
Tore SC Ichenhausen Miethsam (1), T. Hornung (8/2), F. Hornung (4), A. Lindner (2), R. Schößler (1), Walczer (5), Müller (4), Englet (2)
Vorzeitige Weihnachtsgeschenke gab’s nicht für die Landesliga-Reserve des TSV Niederraunau. Das wäre auch zu viel des Guten gewesen, denn die Gastgeber erwischten einen schwachen Handball-Tag. In den ersten 30 Minuten erreichte keiner der 13 TSV-Akteure Normalform. Zur Pause war die Sache dann praktisch schon durch, und so blieb es unmöglich, Punkte gegen die motivierten Gäste einzufahren.
Lediglich bis zum 6:6 wurde die Partie noch offen gestaltet, ehe dann die Bürgle-Zanker-Achse des Gegners den Gastgeber auf Distanz brachte. Die beiden Halbspieler waren an diesem Tag von der Raunauer Abwehr nicht in den Griff zu bekommen und erzielten gemeinsam mehr als die Hälfte der Schwabmünchner Tore. Aber auch die offensive Abwehrreihe der Gäste bereitete den Raunauern Probleme. Am Neunmeterraum war für die mühevollen Angriffsversuche der Hausherren meistens Schluss. Da nach Fehlversuchen auch die Mehrzahl der Gegenstöße durchkam, schlug es regelmäßig im Niederraunauer Tor ein.
Die zweite Hälfte konnte nach einer erkämpften Leistungssteigerung immerhin mit zwei Toren gewonnen werden (15:13). Umso ärgerlicher war im Rückblick, dass die Hausherren die ersten 30 Minuten so verschlafen hatten.
das Team über die Feiertage wenigstens auf dem angestrebten Nichtabstiegsplatz, der etwas schmeichelhafte siebte Rang in der Tabelle gibt aktuell aber keinen großen Grund zum Feiern. Die Abstiegsplätze sind nur zwei Punkte entfernt und verheißen eine weiterhin brisante Saison. (zg)
TSV Niederraunau II Hessheimer – D. Thalhofer (4), E. Celik, A. Thalhofer (1), M. Thalhofer (5/1), F. Celik, Maisch (4/2), Mayer (1), Huggenberger, Wagner, Maier (4), Majsai (2/1), Jekle (2)
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