Selbstbewusst und nervenstark
Günzburg feiert den vierten Erfolg hintereinander. Jonas Lehr und Jakob Hermann verdienen sich Bestnoten. Aber der Weg zum Sieg ist diesmal besonders schwer.
Riesenfreude auf dem Spielfeld, ausgelassene Stimmung unter den 100 mitgereisten Günzburger Fans in Rothenburg: Das schwer erarbeitete 31:29 (13:15) festigte den zweiten Tabellenplatz des VfL in der Handball-Bayernliga. In der Analyse von Cheftrainer Stephan Hofmeister schwang Sympathie für den wacker um den Klassenerhalt kämpfenden Gastgeber mit, als er sagte: „Wir trafen auf einen Gegner, der alles gegeben hat und ganz am Ende mit leeren Händen dastand.“
Das ganze Spiel war sehr stimmungsvoll. Insgesamt 500 Zuschauer auf der Tribüne, zur großen Freude der Gäste ein roter Hallenboden – das weckte bei allen Beteiligten Lust auf bayerischen Spitzenhandball. Entsprechend schwungvoll ging’s los. Bis zum 7:6 durch Daniel Jäger hatten die Gäste die Nase immer ein bisschen vorne. Schon in der Frühphase allerdings zeichnete sich ab, dass sich die VfL-Rückraumspieler gegen die gut sortierte 6:0-Deckung der Mittelfranken sehr schwer taten. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen Abwehrblock und Torwart funktionierte beim Tabellenelften einwandfrei. Das 11:10 durch Jonas Guckler nach einem fulminanten Gegenstoß (22.) war dann auch für geraume Zeit der letzte Führungstreffer der Günzburger. Danach gerieten sie durch einen Vier-Tore-Pack der Rothenburger in Rückstand. Hofmeister sagte über diese Spielphase: „Das Problem war nicht die Abwehrleistung. Stattdessen leisteten wir uns gegen die starke Deckung zu viele Fehler.“ Die daraus resultierenden Gegenstöße mündeten in (zu) einfachen Treffern durch die schnellen Außen. Klar, dass die Rothenburger Mannschaft und ihre Fans nun Morgenluft im Abstiegskampf witterten, was umso mehr galt, als die Zwei-Tore-Führung zum Seitenwechsel perfekt war.
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