"Biberfeind" rückt mit geklautem Bagger an
Buch Da hat jemand wohl überhaupt keine Lust mehr auf den Biber: Ein Unbekannter zerstörte mit einem gestohlenen Bagger im Moos bei Gannertshofen einen Bau des geschützten Tieres. Jetzt ermittelt die Polizei gegen den Umweltfrevler.
Mitarbeiter einer Baufirma staunten nicht schlecht, als sie am Freitagmorgen ihren Bagger zwar an gleichen Standplatz südlich von Tiefenbach wieder vorfanden. Dort hatten sie ihn am Vorabend abgestellt, doch irgendwas war in der Nacht geschehen: Drum herum befand sich neuer Erdaushub.
Wo der herstammte, fand die Polizei schnell heraus. Jemand hatte die Baggerkabine nachts geknackt und das Geährt in Gang gesetzt. Dann rollte er mit der tonnenschweren Baumaschine über einen Feldweg bei Tiefenbach Richtung Gannertshofen, fuhr in den dicken Morast und zerstörte den Damm des Bibers.
"Dabei handelt es sich nicht um einen Jugendstreich", so Walter Heckr von der Illertisser Polizei. Nur ein erfahrener Baggerfahrer könne solche eine Tat begehen, meinte der Beamte. Durch den größten Dreck hatte sich der Eindringling vorgekämpft, um zum Biberdamm zu gelangen. "Es ist schon eine Leistung, dass er mit dem Fahrzeug nicht im Matsch eingesunken ist", sagte Heckr.
Mehrere Stunden
Die Mitarbeiter der Baufirma, die im dortigen Gelände genehmigte Aushübe im Waldgebiet ausführten, hatten ihren Bagger abends abgesichert zurückgelassen. Doch das konnte den Biberfeind nicht aufhalten.
Anhand der verbrauchten Spritmenge schlossen die Mitarbeiter der Baufirma und die Polizei, dass die offensichtlich geplante Zerstörungsaktion etwa drei Stunden dauerte. Völlig unklar ist vorläufig, was den Täter zu seiner nächtlichen Aktion veranlasst hat. Die Ermittlungen der Illertisser Fahnder auf der Suche nach dem mysteriösen Baggerfahrer sind im vollen Gange.
Der Biber ist geschützt und darf nur unter engen Voraussetzungen gejagt werden, zum Beispiel wenn von ihm eine große Gefahr ausgeht.
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