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06.07.2007

"Da bekomme ich die Bestätigung, dass ich etwas Besonderes kann"

Bellenberg/Altenstadt Der Angriff des Gegners ist abgewehrt - blitzsauber, ohne Foul. Sofort wird der Gegenangriff eingeleitet. Der weiche Ball läuft über fünf Stationen und fliegt dann ins Tor. Nicole Kober hatte keine Abwehrchance. Kein Lamento, keine Diskussion, ruckzuck wird das Hockeyspiel fortgesetzt. Es ist ja nur ein Trainingsmatch. Trotzdem sind die Akteure, vorwiegend Kinder und Jugendliche, mit Feuereifer dabei.

Viele kleine Kinder haben zur Sicherheit zwei Stützräder an ihren Fahrrädern, weil sie noch Probleme mit dem Gleichgewicht haben. Hier in der Bellenberger ASV-Sporthalle haben die Kids drei Räder weniger. Sie sitzen auf dem Sattel eines Einrades, als ob es das Normalste auf der Welt wäre und jagen blitzschnell und behende durch die Halle, stoppen abrupt ab, drehen kleine Kreisel oder fahren rückwärts, um einer Attacke des Gegners zu entgehen.

Das Fahren auf einem einzigen Rad wurde einst in China erfunden

Die Gruppe, die hier emsig übt, gehört dem EC Illertal aus Altenstadt an. Der Verein hat 150 Mitglieder, alles Einradfahrer. Ihr Chef heißt Stefan Kober, der zugleich Trainer und "Mädchen für alles" ist. Beim RSV Illertissen gibt es unter der Leitung von Ingrid Kreuzer noch einmal 50 aktive Einradfahrer, dazu existieren in der Region noch kleinere Gruppen in Weißenhorn, Straß und Berkheim, von den zahlreichen freien Fahrern ganz zu schweigen.

Sich auf einem Einrad zu bewegen, ist nicht ganz einfach. Aber für den, der etwas Gefühl dafür mitbringt, auch nicht zu schwierig. "Im Prinzip ist auch niemand zu alt dafür", macht Stefan Kober auch denen Mut, die nicht mehr zur Jugend zählen. "Man muss vor allem gut das Gleichgewicht halten können." Körperbeherrschung und Geschicklichkeit gehören auch dazu. Für den 15-jährigen Thomas Warkentin kein Problem. Er hat erst vor einem halben Jahr mit dem Einradfahren begonnen und sich auf Anhieb zum Trial-Spezialisten entwickelt. Bei der Disziplin Trial geht es ums Springen und Überqueren sämtlicher Hindernisse. "Das ist eine echte Show", schwärmt Stefan Kober. Warkentin gibt eine Kostprobe seines Könnens. Er springt mit seinem Rad von einem Kasten auf den nächsthöheren und dann auf den höchsten. Von dort springt er zurück auf den Boden, ohne sein Gefährt zu verlassen. Das ist schon etwas artistisch.

Viele Leute bringen Einradfahren mit Zirkusdarbietungen in Verbindung. Sie haben zum Beispiel Jongleure gesehen, die ihre Kunststücke auf dem Einrad zeigten, um das Ganze noch etwas schwieriger zu gestalten.

Was fast niemand weiß, ist, dass das Einradfahren aus China kommt. "Seit etwa 1900 wird es dort betrieben", weiß Stefan Kober. "Es ist dort Schulfach und auch die ersten Weltmeisterschaften fanden dort statt." Der Amerikaner Chris Holme hat dann das Einradfahren weltweit bekannt gemacht.

Aus dem Spiel- und Spaßgerät ist längst ein Sportgerät geworden. Beispielsweise auch für Basketball. Es ist ein Vergnügen, zu beobachten, wie geschickt die Jungs vom EC Illertal den Ball dribbeln, ihn einem Mannschaftskameraden zupassen, einen Abwehrspieler mit schnellem Antritt umrunden, den Ball zurückerhalten und dann auf den Korb werfen. Diesmal ist der Ball nicht drin. Er springt vom Brett zurück, zwei Spieler strecken sich zum Rebound, rumpeln zusammen und krachen zu Boden. Passiert ist nichts, auch richtig stürzen wird gelernt. Außerdem tragen die Spieler Sturzhelme. "Das ist bei uns Pflicht", erläutert der Vereinschef.

Es gibt viele Disziplinen im Einradsport. Rennen von 100 Meter bis hin zum Marathon, Hockey, Basketball, Trial und Freestyle, bei dem innerhalb von drei Minuten möglichst viele Tricks gezeigt werden müssen. Und - das ist kein Witz - es gibt sogar Sumo-Ringen auf dem Einrad. Was für die Stabilität der Räder spricht.

Die Spezialität der Jungs und Mädels vom EC Illertal ist Hockey, während die Illertisser sich vornehmlich auf Rennen verlegt haben. Und weil sie echte Asse sind und die Schweizer die Besten in Europa, spielen die Altenstadter mit zwei Mannschaften in der ersten Liga der Eidgenossen mit. Das ist die beste europäische Spielklasse.

Einradfahren für sich alleine ist spannend, aber im Verein kommt nach den Worten von Stefan Kober noch Einiges dazu: "Wir sind wie eine große Familie und haben auch super Kontakte zu anderen Klubs. Bei uns zählt der Sport, das Ego der einzelnen spielt keine Rolle. In unserem Sport wird darauf geachtet, dass es kein Doping gibt und dass alle Jugendschutzmaßnahmen greifen. Wir haben unseren Mitgliedern erklärt, dass diejenigen, die noch keine 18 sind, aus dem Verein fliegen, wenn sie rauchen oder Alkohol trinken. Die Jugendlichen halten sich daran." Das klingt nach heiler Welt.

Die Mädchen werden im EC Illertal von den Jungs respektiert

Den Sinn des Einradfahrens erklärt Stefan Kober so: "Es ist einfach grandios. Und man bekommt die Bestätigung, dass man etwas Besonderes kann." Corinna Birk ergänzt: "Hockey auf dem Einrad, das können nicht viele und es macht einfach Spaß." "Wir sind keine gewöhnlichen Mädels, wir sind keine Tussis und deshalb passen wir hier so gut rein". Nicole Kober hat keine Probleme damit, dass die Jungs klar in der Überzahl sind. "Die Jungs haben wirklich Respekt vor uns. Wir sind auch dauernd zusammen, selbst in der Freizeit. Nur unter der Dusche nicht . . ."

Noch ein Vorteil des Sports im Verein: Die Einradfahrer des EC Illertal sind viel unterwegs, auch in fremden Ländern. "Dabei bleibt es nicht beim Sport", so der ECI-Vorsitzende.

"Wir haben einen Sponsor, der uns bei den Reisen immer einen Kulturtag ermöglicht." Im Winter brettern die Einradfahrer gerne mal eine Nachtskipiste hinunter, das ist dann der besondere Kick.

"Vor etwa zwei Jahren ist ein wahrer Einradboom ausgebrochen", erinnert sich Stefan Kober. "Wir können derzeit niemanden mehr in den Verein aufnehmen, es gibt schon Wartelisten." Aber man kann ja überall alleine fahren, wie man gerade lustig ist. Immer schön aufrecht. Und mit dem Wissen: Das Einrad hat keine Bremse.

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