Obenhausen: Auge in Auge mit der Teufelsnadel

VonAnnika Gonnermann

Bei einer Libellen-Exkursion ins Obenhausener Ried kommen die Teilnehmer den schwebenden Insekten richtig nahe. Für Biologe Ralf Schreiber ist das Ried ein „Naturjuwel“.

Ganz still liegt das Obenhausener Ried da. Nur von weitem sind die Autos zu hören, die von Illertissen auf der Landstraße fahren. Dazwischen das Zirpen der Heuschrecken. Ein paar Schäfchenwolken sind am Himmel, das Thermometer zeigt angenehme 24 Grad Celsius – eigentlich ideales Wetter, vor allem nach den schlechten Tagen voller Regen und Kälte der vergangenen Woche. Doch für Diplom-Biologe und Libellen-Experte Ralf Schreiber vom Landesbund für Vogelschutz ist das noch nicht genug.

„Das Wetter ist heute grenzwertig“, sagt er gleich zu Beginn der Libellen-Exkursion, zu der sich rund zwei Dutzend Interessierte aus dem gesamten Landkreis eingefunden haben. Viele tragen Allround-Bergsteigerhosen und Gummistiefel; die Experten erkennt man daran, dass sie Ferngläser, Fotoapparate und Kescher mitgebracht haben. Sie sind perfekt ausgestattet für die Libellen-Jagd. Wenn da nicht die Sache mit der Temperatur wäre: „Libellen sind wie alle anderen Insekten klassische Sonnentiere. Sie sind also darauf angewiesen, dass sie von außen gewärmt werden, weil sie ihre Körpertemperatur nicht von alleine halten können. Deshalb fliegen sie nur an warmen Tagen.“ Trotzdem will Schreiber die Expedition wagen. „Wir mussten sie schon zwei Mal verschieben. Das Wetter in diesem Jahr ist eine Katastrophe.“

Illertissen Illertissen Bad Wörishofen