Wer soll diesen Koloss stoppen?
Im Spiel gegen Gießen wird John Bryant einmal mehr das größte Ulmer Problem sein. Im Februar war der 130-Kilo-Mann nicht zu kontrollieren und diesmal scheidet eine Option von vornherein aus
Wenn überhaupt jemand ein Mittel gegen John Bryant wissen könnte, dann ist das Thorsten Leibenath. Immerhin hat der 2,11 Meter große und in der Regel um die 130 Kilogramm schwere Koloss aus Kalifornien drei Jahre lang für Ratiopharm Ulm in der Basketball-Bundesliga gespielt, zwei davon unter dem Trainer Leibenath. Inzwischen ist Bryant in Gießen und vor dem Ulmer Heimspiel gegen die Mannschaft aus der hessischen Universitätsstadt am Samstag (18 Uhr) grübelt Leibenath einmal mehr über diesem möglicherweise unlösbaren Problem: „Am besten wäre es natürlich, John gar nicht erst an den Ball kommen zu lassen. Aber das ist wegen seiner Krakenarme schwierig.“ Die Spannweite von Bryant beträgt mehr als zwei Meter.
Mit seinem Körper und seiner Spielintelligenz mischt John Bryant die Gegner auf wie zu besten Ulmer Zeiten. Im Schnitt gehen in den ersten vier Saisonspielen 19 Punkte und elf Rebounds auf das Konto des Mannes, der schon zweimal zum wertvollsten Spieler der Bundesliga gewählt wurde. In seiner Karriere hat Bryant schon 90 Mal ein Double-Double erzielt, also einen jeweils zweistelligen Wert bei Punkten und Rebounds. Unter anderem ist ihm das im Februar dieses Jahres beim Gießener 95:90-Sieg in der Ratiopharm-Arena mit 33 Zählern und 13 Rebounds in besonders beeindruckender Art und Weise gelungen. Die Ulmer haben damals kein Mittel gegen ihn gefunden und eine Option scheidet diesmal von vornherein aus. Gavin Schilling, der körperlich noch die besten Voraussetzungen hat, fällt nach seiner Verletzung am Sprunggelenk wohl länger aus. Leibenath sagt: „Ich denke da nicht in Tagen, sondern in Wochen.“ Es wird also eine Menge Arbeit auf die anderen großen Spieler wie Max Ugrai zukommen und der hat großen Respekt vor dieser Aufgabe: „Gießen ist für mich immer ein bisschen eine Wundertüte – mit Ausnahme von John Bryant natürlich. Da weiß man, was einen erwartet.“
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