In diesem Bezirksligaspiel ist der Unterhaltungswert sehr hoch
Türkspor Neu-Ulm II und der TSV Kettershausen liefern ein Offensivspektakel ab. Die Trainer dürften darüber weniger amüsiert gewesen sein.
Türkspor Neu-Ulm II kam am Sonntag im wichtigen Kellerduell der Fußball-Bezirksliga zu einem wichtigen Sieg. Die Landesliga-Reserve entschied das extrem torreiche Spiel gegen den TSV Kettershausen/Bebenhausen mit 7:4 für sich und verbuchte damit die im Kampf gegen den Abstieg bitter benötigten Punkte.
Es war eines dieser Spiele, das der neutrale Zuschauer als unterhaltsam empfindet. Den Trainern muss aber während der 90 Minuten der ein oder andere kalte und nicht wetterbedingte Schauer über den Rücken gelaufen sein. Zumindest aber Türkspors Özgür Sahin, der diesmal den erkrankten Trainer Benni Huber vertrat und damit den Ernstfall für die kommende Saison probte, hatte dafür keine Zeit. Sahin kickte selbst und sorgte schon in der 2. Minute mit seinem satten Schuss für die Führung der Hausherren. Später versuchte er das folgende Geschehen zu relativieren: „Wir haben heute in der Defensive mit einer komplett neuen Aufstellung gespielt.“
Trainer Amann: "Das beste Spiel des TSV Kettershausen auf Kunstrasen"
Während seine Mannschaft durch Mergim Kajtazi (20.) und Enes Türkmen (29.) relativ mühelos zu weiteren Treffern kam, war die Defensivarbeit nicht wirklich ausgeprägt. Ein offenes Visier, Überheblichkeit, Gleichgültigkeit oder ein einfaches „den Gegner nicht ernstnehmen“ – alles passende Bezeichnung für die Abwehrleistung der Neu-Ulmer. Letztendlich konnte sich Türkspor bedanken, dass der Gegner der nach wie vor aus dem letzten Loch pfeifende TSV Kettershausen war. Die Unterallgäuer nutzten immer wieder die im Mittelfeld gewährten Freiräume und hätten mit ein wenig mehr Ruhe im Abschluss vor allem in der Schlussphase das Spiel noch deutlich enger gestalten können. „Das war mit Sicherheit das beste Spiel des TSV Kettershausen auf Kunstrasen“, lobte Trainer Ralph Amann seine Schützlinge.
Allerdings deutete er auch die angesprochenen eiskalten Schauer an: „Wir haben bei vier Gegentreffern die Möglichkeit, den Ball einfach ins Aus zu kicken, machen das aber nicht.“ Wichtig sei immerhin gewesen, dass die Unterallgäuer sich nicht von den Gegentoren beeindrucken ließen. So kam sein TSV, den er auch in der kommenden Saison trainieren wird, zu den Toren von Alexander Mayer (32., HE.), Lukas Stiegeler (46., 65.) und Youngster Phillipp Ruschek (78.). Hakan Güngör (39., 51.) und Ilir Tupella (63., 70.) steuerten die weiteren Treffer der Gastgeber bei.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.