Heimatverein steht hinter Persönlichkeit
Wernher von Brauns Fähigkeiten seien von Nazis ausgenutzt worden
Thannhausen Der Heimatverein Thannhausen spricht sich für die Beibehaltung der Wernher-von-Braun-Straße in der Stadt aus. „Als Vorsitzender des Heimatvereins stehe ich zu der geschichtlichen Persönlichkeit Wernher von Braun und somit auch zum Erhalt des Straßennamens“, schreibt Manfred Göttner in einer Stellungnahme an die MN. Er betont: „Geschichte lebt und kann auch nicht in schwierigen, kritischen Zeiten unter den Tisch gekehrt werden und dies wird hoffentlich so bleiben.“ Im Wesentlichen zählt er die Errungenschaften des Wissenschaftlers auf: „Wernher von Braun zählt mit zu einer Persönlichkeit im Gebiet der Forschung in Deutschland. Er erkannte seine Fähigkeiten in der Raketenentwicklung. Bereits in seinem Studium an der Technischen Hochschule Berlin mit einem gewährten Stipendium war er bei Versuchen mit Flüssigkeitsraketen entscheidend beteiligt und entwickelte und testete maßgeblich die Raketen in der Heeresversuchsstelle in Brandenburg.“ Seine technischen Fähigkeiten, die er schon als junger Forscher besaß, seien vom NS-Regime genutzt worden. „So entwickelte sich eine Produktion von militärisch nutzbaren Langstreckenraketen, die ersten der Welt, die im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden.“ Welche Verstrickungen mit den Entwicklungen verbunden waren und welchen Preis sie forderten – Tausende Häftlinge und Zwangsarbeiter verloren beim Bau einer geschützten Untertagefabrik und bei der Produktion ihr Leben – hatte der Politologe Rainer Eisfeld in einem Beitrag für die MN beschrieben. Er berichtete auch, dass von Barbarei der Nazis nicht mehr die Rede war, als von Braun für die Amerikaner arbeitete.„Nach Ende des Weltkrieges, der auch in Thannhausen Wunden hinterließ, wurden 1945 die restlichen V2-Raketen in die USA gebracht, wohin auch Wernher von Braun übersiedelte“, schreibt Göttner. In den 1950er-Jahren seien dann unter von Braun Trägerraketen entwickelt worden. Göttner: „Mit dem Mars-Projekt wird von Braun einer der bekanntesten Vertreter der Weltraumforschung. Vom ersten erfolgreichen Start in den Weltraum bis zu seinem frühen Tod 1977 schreibt Wernher von Braun die Geschichte seines Lebens.“ Er habe zahlreiche hohe Auszeichnungen und Ehrungen erhalten. „Als Vorsitzender des Heimatvereins zusammen mit dem gesamten Vorstand ist es mit unsere Aufgabe, die Kultur und Geschichte unserer Heimat zu erhalten und der nächsten heranwachsenden Generation zu vermitteln“, schreibt Göttner. Dazu gehörten auch Persönlichkeiten, die die Geschichte geschrieben haben.
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