Wald vor Wild
Welche Jagdstrategie Professor Dr. Erwin Hussendörfer für die richtige hält
Von einer nicht mehr „ganz ökologischen Situation“ im Wald sprach Prof. Dr. Erwin Hussendörfer bei Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Günzburg-Krumbach in Balzhausen. Er ging dabei auf die Jagdstrategien unter den veränderten Rahmenbedingungen auf Reh- und Schwarzwild aus der Sicht des Ökologischen Jagdvereines Bayern ein. Schließlich ist Hussendörfer Vorsitzender der Regionalgruppe Oberbayern Nord und Professor an der Hochschule Weihenstephan in Freising.
Fakt ist: Die Rahmenbedingungen im Wald seien mittlerweile andere und mit dem damit verbundenen besseren Lebensraum seien hohe Wildbestände die Folgen. „Im Winter sieht man noch junge Pflanzen, einige Zeit später sind sie weg“, beschrieb Hussendörfer die Situation. Das Wild habe sich in seinem Verhalten dieser Entwicklung angepasst. „Das Reh fühlt sich im Mais sauwohl“, bestätigte Hussendörfer in Bezug auf die Veränderung des Umfeldes. Zu hohe Populationen, starker Verbiss und letztendlich der Verlust wichtiger Baumarten seien die Folge. Besonders kritisierte er die seiner Meinung nach viel zu intensiven Fütterungen und Kirrungen, was zwar zum Anlocken und zum Erlegen größerer Exemplare, aber auch zum Anwachsen der Populationen führe. Ein Teufelskreis. So konnte pro erlegtes Stück Schwarzwild gar 150 Kilogramm Fremdfutter nachgewiesen werden, erklärte der Wissenschaftler. Es könne nicht sein, dass Fremdfutter in den Wald verbracht werde. Innerhalb von 20 Jahren seien in Bayern die Schwarzwildstrecken auf ein Zwei- bis Dreifaches angestiegen. „Erst ist es eines, dann in kürzester Zeit sind es viele Schweine“, so Hussendörfer.
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