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Landkreis Günzburg
12.01.2020

Wie kommt die Landwirtschaft in Schwaben aus der Krise?

Mechanische Beikrautregulierung statt Pestizide. Mithilfe der Digitalisierung sind solche Maßnahmen zunehmend leichter zu erledigen. Für Biolandwirt Franz Donderer ist nur eine Landwirtschaft die langfristig denkt, zukunftsfähig. Dafür braucht es aber auch Absatzmöglichkeiten.
Foto: obs/DLG Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V./Werkbild

Plus Biobauer Franz Donderer aus Aichen ist ein Pionier der ersten Stunde. Seiner Ansicht nach fehlt der Landwirtschaftspolitik der ganzheitliche Ansatz. Wie er die aktuellen Probleme der Bauern lösen würde.

Unter den Landwirten herrscht Aufruhr. Landauf, landab protestieren die Bauern. Vor allem gegen die aus ihrer Sicht überbordende Regulierung richtet sich die Wut. Zumal viele der neuen Regeln und Verordnungen am eigentlichen Ziel vorbeigehen, erklärt Franz Donderer, Biolandbaupionier aus Aichen. So sei die dreimonatige Güllesperrfrist nicht mehr zeitgemäß. „Schauen sie doch mal raus. Das Bodenleben ist aktiv. All die Lebewesen im Boden arbeiten den Dünger ein und die Pflanzen lagern das in den Wurzeln ein“, sagt Donderer. Wegen der Sperrfrist dürfen die Bauern jetzt aber keine Gülle oder anderen Dünger ausbringen. Stattdessen müssten die Landwirte schon im Herbst und dann wieder im zeitigen Frühjahr schauen, dass sie den Dung auf einzelnen, gerade noch befahrbaren Flächen ausbringen, damit die Lagerstätten leer werden. Sinn ergebe das aus landwirtschaftlicher Perspektive zwar keinen, den Bauern bleibt aber nichts anderes übrig. Als besonders dankbar erweist sich Donderer zufolge dabei der Maisanbau, der seiner Ansicht nach „maßgeblich an dem Nitratproblem beteiligt“ ist. Während Getreide bei zu hoher Stickstoffgabe „ins Lager geht“, also umfällt, bleibt der Mais stehen. „Mais kann man mit Stickstoff nicht überdüngen“, erklärt Donderer, „der wird höchstens später reif dadurch.“ Die Idee, den Nitratgehalt im Grundwasser zu senken sei im Grunde ja gut. Mit den bisherigen Maßnahmen lasse sich das Problem aber nicht lösen.

Erlaubnis fürs Einsetzen des wirtschaftseigenen Düngers

Die Gülle wird ja nicht weniger, nur weil sie zwischen November und Februar nicht mehr ausgebracht werden darf. „Ziel wäre daher, unseren wirtschaftseigenen Dünger sinnvoll einsetzen zu dürfen“, fordert Donderer. „Wir haben oft im April oder Mai Kälteperioden, während im Juni und Juli der Boden durch die Trockenheit so hart wird, dass er überhaupt nicht mehr aufnahmefähig ist.“ Kann der Dünger von den Pflanzen nicht aufgenommen werden, wandeln Bakterien die Stickstoffverbindungen in Lachgas um. Ein 300 Mal schädlicheres Treibhausgas als Kohlendioxid. Donderer fehlt in der Landwirtschaftspolitik der vergangenen Jahre der „ganzheitliche Denkansatz“. Das betrifft auch die geforderte bodennahe Ausbringung der Gülle durch Schleppschlauch oder -schuh, bei der der Dung in schmalen Streifen aufs Feld gebracht wird. „Damit bringt man pro Quadratzentimeter das x-fache an Düngung aus, während daneben gar nichts ist.“

Außerdem dauere es viel länger, bis die dicken Güllewürste im Boden verschwinden. Teilweise finden sich deren Reste später im frisch gemähten Gras für das Vieh wieder, was das Futter für die Rinder nicht gerade besser macht. „Wenn der normale Menschenverstand, logisches Denken und die langjährige Erfahrung von uns Bauern allesamt nichts mehr wert sind, hat man irgendwann einfach keine Lust mehr“, fasst Donderer die momentane Gemütslage der Landwirte zusammen. Was Donderer anprangert, ist, dass oftmals das wahre Preisgefüge künstlich verzerrt wird. Mineralischer Stickstoff ist seiner Ansicht nach viel zu billig. Dabei würden im Schnitt etwa zwei Tonnen Erdöl verbrannt, um eine Tonne Stickstoff herzustellen. Das energieaufwendige Haber-Bosch-Verfahren stößt in etwa 1,5 Tonnen Kohlendioxid aus, um eine Tonne Ammoniak zu erzeugen. Diese Kosten werden entweder durch Subventionierung energieintensiver Industrien den übrigen Verbrauchern oder den Steuer- und Gebührenzahlern aufgebrummt, die beispielsweise mehr für die Trinkwasseraufbereitung bezahlen müssen. „Die Verbraucher werden beim Preis ja auch getäuscht“, sagt Donderer. „Die kriegen zwar billige Lebensmittel im Discounter, aber die Folgekosten, etwa das verstärkte Auftreten von Allergien oder der Artenschwund sind da nicht eingerechnet.“

Wo bleibt der gerechte Lohn für geleistete Arbeit?

Gewissermaßen der Ursprung allen Übels sei, dass die Bauern nicht gerecht für ihre Arbeit entlohnt würden, sagt Donderer. Für eine 24-Stunden-Bereitschaft an sieben Tagen die Woche erhalte er als Bauer lediglich einen Stundenlohn von etwa 5 Euro. „Die große Masse der Bevölkerung hat das nicht erkannt. Stattdessen reden die Leute über Dinge, die sie gar nicht kennen“, ärgert sich Donderer. Er fragt sich, wie viele von den Leuten, die für das Volksbegehren für mehr Artenschutz unterschrieben haben, tatsächlich konsequent regional und ökologisch erzeugte Produkte einkaufen.

Ohne entsprechende Absatzmöglichkeiten haben die Landwirte nämlich auf lange Sicht nichts vom Umstieg auf Bio. „Bei mir waren schon Hunderte Bauern, die gerne umsteigen würden, aber die Molkereien nehmen deren Milch nicht an“, schimpft Donderer. Deshalb fordert er „massive Werbung für regionale Bioprodukte“ und dass zum Beispiel in staatlichen Kantinen verstärkt Bio-Lebensmittel auf den Tisch kommen. Darüber hinaus müssten gezielt ökologische Maßnahmen in der Landwirtschaft gefördert sowie Anreize geschaffen werden, um auf Mineraldünger oder Pestizide zu verzichten.

Dass es ohne Chemie geht, kann Donderer mit dem Ertrag seiner Flächen belegen. Auch die moderne Technik und die Digitalisierung böten ungeheure Möglichkeiten. Die Biolandwirtschaft sei kein Allheilmittel – auch hier gebe es Probleme – aber ein „guter Ansatz“, so Donderer. „Wir müssen davon abkommen, die Landwirtschaft nur anhand der Produktionsleistung zu messen. Wir brauchen eine Landwirtschaft, die mit der Natur zusammenarbeitet, sonst haben wir keine Chance.“

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