Sollen in der Pandemie Handy-Daten gezielt ausgewertet werden? Unsere Autorin hat in der Frage eine klare Haltung.
Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Mittel. Und wenn es sein muss, weil es während einer Pandemie Menschenleben rettet, dann gehört zu diesen ungewöhnlichen Mitteln auch, die Handydaten auszuwerten. Diese, freilich nicht generelle, nur temporäre Maßnahme würde uns als Gesellschaft in Zeiten von Corona sogar ein freieres Leben bescheren, als wir es im Moment haben. Klingt paradox? Ist es nicht.
Smartphone-Überwachung in der Corona-Krise? Ja!
Wir leben in Zeiten, in denen Milliarden Menschen kein Problem damit haben, täglich unzählige Daten ins Internet zu stellen, Informationen kostenlos an private Firmen zu liefern, ohne zu wissen, was diese damit genau machen. Klar ist: Mit Daten verdienen Internetkonzerne viel Geld. Höre ich einen Aufschrei? Wo ist also das Problem, wenn wir unsere Handy-Daten mal für was Sinnvolles einsetzen und damit unserem Land helfen, die Bevölkerung vor der Ansteckung mit einem gefährlichen Krankheitserreger zu bewahren?
Es ist gut, dass die Debatte geführt wird und nicht einfach willkürlich entschieden wird. Aber Corona wird uns möglicherweise immer wieder ereilen und gegen neue Feinde braucht man daher auch neue Waffen.
Ich frage daher alle Gegner: Würden Sie Ihre Daten nicht freiwillig rausrücken, wenn Sie damit das Leben eines geliebten Menschen schützen könnten? Ist es Ihnen allen ernstes lieber, durch eine Ausgangsbeschränkung oder gar -sperre in ihrer Bewegungsfreiheit und in ihrem Alltag massiv eingeschränkt zu sein? Nicht falsch verstehen: Nach den bisherigen rechtlichen und medizintechnischen Voraussetzungen, die unser Land hat, finde ich die Ausgangsbeschränkungen im Moment die richtige Maßnahme. Bloß: Südkorea hat gezeigt, dass es auch anders ginge. Anstatt daheim zu bleiben, könnten wir im Café sitzen und ins Kino gehen und müssten uns nicht so große Sorgen um das Leben machen, wie wir es bisher kannten.
Lesen Sie dazu auch die gegenteilige Meinung: Handy-Daten sollen nicht ausgewertet werden
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Wie verändert sich die Arbeit von Journalisten in Zeiten des Coronavirus? In einer neuen Folge unseres Podcasts geben wir einen Einblick.
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Hierfür wäre es allerdings erforderlich, verpflichtend ein Smartphone zu besitzen und es auch ständig mit sich zu führen... Das müßte ja dann vom Staat gestellt werden.
Das ist doch nicht durchführbar. Weder verpflichtend ein Smartphone zu besitzen noch es überall mitzuführen.