Jetzt Bildschirmzeit kürzen? Na klar!
Im Lockdown sitzen Kinder mehr vor dem Rechner als sonst. Homeschooling heißt sogar verordnetes Glotzen. Daher sollten Eltern gegensteuern, findet unsere Autorin.
Das Wetter war trüb, die Moral nicht immer hoch. Die verbrachten Stunden des Kindes vor dem PC oder Tablet dagegen schon. Klar wurde da mehr gezockt als sonst. Aber was auch tun, wenn Schwimmbäder, Kinos und überhaupt alles geschlossen hat? Das sonst übliche Nachmittagsprogramm Lockdown-gecancelt ist. Mit der Mama begeistert spazieren gehen? Das wäre nicht nur realitätsfern, sondern unter Umständen ebenfalls besorgniserregend.
Der Alltag bei Homeschooling ist anstrengend genug
Da man nun wieder rausgehen kann, gibt es allerdings keinen Grund, wesentlich mehr Zeit als ausgemacht vor dem Bildschirm zu verdaddeln.
Die meisten Kinder sitzen derzeit ohnehin viel zu lange vor dem Computer. Schon allein der Unterricht zu Hause bedeutet fünf Stunden minimum Glotzen auf Bildschirme. Da sind die Hausaufgaben und Referate, die zwangsläufig auch online recherchiert werden müssen, noch gar nicht gemacht. Der digitale Schulalltag ist anstrengend genug. Dementsprechend sieht zumindest das eigene Kind zuweilen nach dem Unterricht auch aus. Glasige angestrengte Augen, blass, müde.
Grenzen verschwimmen beim Homeschooling
Die Grenzen verschwimmen ohnehin: Recherchiert das Kind noch fleißig über Kreuzzüge oder ist es schon in der Spielewelt angekommen und kämpft dort längst an anderen Fronten? Wie soll man da Zeitlimits kontrollieren, zumal man ja im Homeoffice sich vielleicht auch gerade um andere Dinge kümmern muss.
Das ausgemachte Limit ist also sowieso stets überdehnt. Zumal Kinder, einmal bei Youtube oder Minecraft eingetaucht, jegliches Zeitgefühl verlieren.
Deswegen: Gegensteuern! Das Dauerdaddeln darf keine Gewohnheit werden. Es gibt so viel anderes zu erleben. Das dürfen sie nicht verpassen.
Lesen Sie dazu auch den Kontra-Kommentar von Wolfgang Schütz.
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