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Mord
02.06.2018

Warum wurde Winckelmann erstochen?

Vor 250 Jahren starb der Altertumsforscher grausam. Stand Gier, Eifersucht oder ein Komplott im Hintergrund?

Sein Leben endet vor genau 250 Jahren so, wie heute ein klassischer Fernsehkrimi beginnt: Von fünf Messerstichen gezeichnet liegt der Antikenforscher Johann Joachim Winckelmann in einem Hotelzimmer; über ihm kniet der Mörder mit der Tatwaffe. Wenig später ist der wohl wichtigste deutsche Gelehrte seiner Zeit tot, ermordet am 8. Juni 1768. Ein Blick in die Prozessakten eines ungewöhnlichen Falls:

Opfer Im Hotel hat sich der 50-Jährige inkognito als „Signor Giovanni“ angemeldet. Erst als sein Pass gefunden wird, ist klar: Mit „Giovanni Winckelmann, prefetto delle antichit“ di Roma“ liegt der Oberaufseher der antiken Schätze des Vatikans im Sterben – eines der bedeutendsten Ämter der damaligen Kunst- und Archäologiewelt. Der Deutsche wachte über immense Reichtümer in Rom und über die Grabungen in Herculaneum und Pompeji. Der Posten war der Karrierehöhepunkt des in bescheidenen Verhältnissen geborenen Stendaler Schumachersohns.

Tatort In Triest (heute Italien, damals Österreich) übernachtet der Altertumswissenschaftler für mehrere Tage im Hotel „Locanda Grande“, das Nachbarzimmer bewohnt sein Mörder. Nach einem Besuch in Wien bei Kaiserin Maria Theresia ist Winckelmann auf dem Rückweg nach Rom.

Szenario Ein Mittwoch, 10 Uhr morgens. Winckelmann vertreibt sich das Warten auf seine Abreise nach Ancona mit Schreibtischarbeit. Von hinten legt ihm sein Mörder eine Schlinge um den Hals. Es kommt zu einem Handgemenge, der Täter greift sein Messer. Fünf Stiche. Wegen des Lärms überrascht ein Kammerdiener die beiden, der Täter flieht. Gegen 16 Uhr erliegt Winckelmann seinen Verletzungen.

Nach wenigen Tagen wird Francesco Arcangeli gefasst, ein ehemaliger Koch und vorbestrafter Dieb. Der Fall wandert vor das Triester Kriminalgericht. Nach Aktenlage hat Winckelmann während seines mehrtägigen Aufenthalts mit ihm Bekanntschaft geschlossen. Wie es allerdings dazu kam, dass sich ein hochgebildeter Gelehrter mit einem zwielichtigen Gauner einlässt, beantworten die Richter nicht.

Erstens Gier. So sieht es das Gericht. Arcangeli soll ein Auge auf wertvolle Münzen geworfen haben, die der Archäologe von der Kaiserin erhalten hatte. Doch ließ er sie nach der Tat gar nicht mitgehen. Arcangeli wird wegen Raubmords verurteilt und öffentlich gerädert. Aber es gibt neben der offiziellen Version noch andere Theorien, zum Beispiel Erotik: Winckelmann, der antike Statuen mit Zügen von Jünglingen als das höchste Ideal in der Kunst erachtet, lässt wegen seiner homosexuellen Neigungen die Fantasie ins Kraut schießen. Hatte er etwa ein Verhältnis mit Arcangeli? Dieser soll aber laut Akten wenig ideal gewesen sein: alt, dick und pockennarbig. Zweite Spekulation: Komplott. War die Tat gesellschaftspolitisch motiviert? Eine These ist, dass Winckelmann-Rivalen im Vatikan den Emporkömmling ausschalten und den Mord als Raub tarnen wollten. Dritte Spekulation: natürlicher Tod. Winckelmann sei schon in Wien gestorben. Zuvor hatte er nämlich eine Reise nach Deutschland wegen Schwermuts und Fiebers abgebrochen. Ein Unbekannter habe sich seines Passes und der Münzen bemächtigt. Als dieser das Diebesgut in Triest mit seinem Freund Arcangeli habe teilen wollen, hätten sie sich darüber zerstritten – ein Mord unter Gaunern. Mit dieser Theorie sollte auch Winckelmanns Hotel-Inkognito erklärt werden.

Beweise gibt es für keine dieser Spekulationen. Doch halten sie sich wacker wegen der Faszination aus dem Widerspruch von klassizistischem Ideal und blutigem Tod. Wie dem auch sei: Die Geisteswelt war seinerzeit schockiert. Ein junger Student namens Goethe schreibt ins Tagebuch: „Sein frühzeitiger Tod schärfte die Aufmerksamkeit auf den Wert seines Lebens“.

Winckelmanns Schriften zum Altertum prägen den Blick auf die Antike bis heute. Seinen Satz, griechischen Statuen wohne eine „edle Einfalt und stille Größe“ inne, macht sich die Weimarer Klassik um Goethe, Schiller und Co. zu eigen. Winckelmann ist der Erste, der Epochen in Vorstufen, Höhepunkt und Verfall einteilt. (dpa)

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