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Mozart-Oper
05.12.2010

Gelungene Figaro-Inszenierung am Theater Augsburg

Szene aus "Le Nozze di Figaro". Bild: A:T: Schaefer

Eine präzis ausgefeilte Inszenierung hat das Theater Augsburg mit "Le Nozze di Figaro" auf die Beine gestellt.

Es ließe sich eine Überlegung darüber anstellen, was Mozarts "Figaro" mit jenem Bühnen-Container verbindet, der für das Theater Augsburg im kommenden Jahr die abgelegte zweite Spielstätte "Komödie" ersetzen soll. Wir versteigen uns im Nachdenken darüber nicht bis zum Wort "Intrige", halten aber sehr wohl fest, dass das Chaos eine tragende Rolle spielt. Hinzu kommen jähe, verblüffende juristische Winkelzüge auf der Bühne wie hinter den Kulissen.

Der Unterschied aber zwischen "Figaro" und Container hat etwas mit dem Kamel und dem Nadelöhr zu tun: Eher komponiert Mozart zwei Opern-Meisterwerke, die die Jahrhunderte überdauern, als dass in Augsburg praktisch umgesetzt wird, was des Stadtrats grundsätzlicher Wille auch nur für zehn Jahre ist. Unterdessen wachsen vor Ort mit dem Oberbürgermeister an der Spitze die Zweifel darüber rasant, ob der zuständige Referent noch den Überblick über seine Aufgabenfelder hat - was ja, nebenbei gesagt, Voraussetzung wäre, um auch Herr der Lage zu sein. Es sieht mehr danach aus, dass er sich - wie Figaro - an diversen Fronten verheddert.

Zur Premiere selbst: Jan Philipp Gloger, erst 29, aber schon professionell bis in die Fingerspitzen, hat eine detailliert ausgefeilte "Figaro"-Inszenierung hingelegt. Sie hat Originalität, Zug und Biss. Wie Mozarts Geniestreich einst kratzt auch er geistesgegenwärtig und ernüchternd am Menschenbild. Schauplatz dafür ist der Versorgungstrakt im Untergeschoss eines Oberschicht-Anwesens. Der Bühnenbildner Ben Baur entwarf ihm (in den Spuren der Kollegin Anna Viebrock) einen atmosphärisch stimmigen, neonlampenbeleuchteten Personal-Aufenthaltsraum mit Küchenzugang links, Schmutzwäschen-Rutsche und Müllbeutel-Ablage mittig sowie Warenlager-Zugang rechts: Immer mal wieder quert einer der Bediensteten den Gemeinschaftssektor und holt sich im Lager dies oder das. In seiner Stinknormalität, mit seinem blutvollen Panoptikum an Personalgestalten (Kostüme: Karin Jud), ist das Ganze wundervoll.

Gewiss, es gibt da einen kleinen Haken. Wohl findet Gloger immer wieder genau durchdachte Anlässe für die hohen Herrschaften, sich plausibel in die niederen Sphären zu begeben, aber letztlich halten sie sich doch erstaunlich gerne dort unten auf. Freilich muss dies auch - ohne streng realistischen Maßstab - metaphorisch verstanden werden: im Bauch des Hauses, im Bauch des Menschen.

Und dort nun herrschen die Triebe und der Geschlechterkampf mit all seinen kleinen ergatterten Stellungsvorteilen und Punktsiegen. Meisterhaft bricht Gloger (in den Spuren des Kollegen Christoph Marthaler) das komplizierte Figaro-Verwicklungs- und Verwechslungsgeflecht auf.

Mal führt er Brecht'sche Verfremdungseffekte ein, wie ein Plakat gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz; mal kommentiert er parodistisch mithilfe eines Schwangeren-Chors (Einstudierung: Karl Andreas Mehling), dass der Graf vor seinem Verzicht auf das "ius primae noctis" ganze Arbeit geleistet hat. Mal amüsiert er mit (gut verstandenem) Boulevard und mit Anspielungen auf die "Kleinbürgerhochzeit"; dann wieder führt er gleichsam poetisch-irreale Szenen ein: Etwa wenn Cherubino oder die Gräfin singen und Türen verstohlen geöffnet werden und sich Köpfe durchstrecken, die der Frage nachgehen: "Wer singt da jetzt so schön?" In dieser erstaunlich musikalischen Inszenierung haben auch die Wände Augen und Ohren. Das sind große Momente des Theaters; das ist Metropolen-Theater. Hoffentlich erkennen dies auch die Augsburger Stadträte.

Ja, wer sang denn jetzt so schön? Es war zuerst Katharina Persicke (Gräfin) in ihrer tief empfundenen "Dove sono"-Arie; sodann Seung-Gi Jung (Graf) und Sophia Brommer (Susanna) mit gleichermaßen hoher Durchschlagskraft im Vokalen wie Darstellerischen.

Dass Cherubino (Stephanie Hampl) nicht recht weiß, was biochemisch in ihm vorgeht, dies beglaubigt Stephanie Hampl schlaksig und stimmlich geboten beunruhigt. Eine blendende Bühnenerscheinung ist Jan Friedrich Eggers als Figaro - indessen kann er noch an vokaler Prägnanz gewinnen. Eine tolle Gesangslehrer-Persiflage liefert Christopher Busietta mit outrierten Fermaten ab.

Das Philharmonische Orchester unter Kevin John Edusei untermauerte vital das Bühnen-Gerangel, setzte aber auch, teils auf Originalinstrumenten (Hammerklavier), eigene Akzente - sowohl in der Ouvertüre als auch vor dem finalen Marsch, da am Theater Augsburg die allgemeine Ernüchterung wie ein Mozart-Requiem auf die Liebe ertönt. Stark.

Nächste Aufführungen 8., 12. und 23. Dezember

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