Neues Spitzenpersonal für die Bayerische Staatsoper
Zwei hochkarätige Posten waren zu besetzen. Nun ist entschieden, wer an der Staatsoper in München Intendant und Generalmusikdirektor werden soll.
Neues Spitzenpersonal für die Bayerische Staatsoper: Serge Dorny (56) wird zum 1. September 2021 Intendant, Vladimir Jurowski (45) zum selben Zeitpunkt Generalmusikdirektor. Das hat das bayerische Kabinett am Dienstag in München entschieden. Damit seien wichtige Weichen für die Zukunft eines der renommiertesten Opernhäuser der Welt gestellt worden, sagte Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) laut Mitteilung. "Ich freue mich sehr, dass wir diese beiden vielbeachteten Künstler für München gewinnen konnten".
Der Belgier Dorny tritt die Nachfolge von Nikolaus Bachler an, dessen Amtszeit am 31. August 2012 endet. Er studierte den Angaben zufolge in Gent Architektur, Kunstgeschichte, Archäologie, Komposition und Musikanalyse. 1983 begann er als Dramaturg an der Brüsseler Oper La Monnaie, vier Jahre später wurde er künstlerischer Leiter des Flandern-Festivals. 1996 wechselte er als Generaldirektor und künstlerischer Leiter zum London Philharmonic Orchestra. Seit 2003 leitet er die Opéra National de Lyon.
2014 sollte Dorny Intendant der Dresdner Semperoper werden, wurde aber noch vor dem geplanten Amtsantritt gefeuert. Nach Darstellung der damaligen Kunstministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) hatte der Flame Vertrauen verspielt. Hingegen sah er sich selbst als Opfer eines Kompetenzgerangels mit dem Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann. Das Dresdner Oberlandesgericht stufte Dornys fristlose Entlassung später als unrechtmäßig ein.
Der neue Generalmusikdirektor Jurowski folgt auf Kirill Petrenko. Dessen Amtszeit endet offiziell zwar schon am 31. August 2020. Er habe aber noch für die Spielzeit 2020/2021 als Gastdirigent verpflichtet werden können, hieß es seitens der Staatsregierung. Jurowski studierte laut Ministerium bei seinem Vater, dem Dirigenten Michail Jurowski, sowie bei Rolf Reuter und Sir Colin Davis.
Er arbeitete an Opernhäuser von weltweiten Rang, darunter die Komische Oper Berlin, die Opéra Bastille in Paris und das Teatro La Fenice in Venedig. 2007 übernahm der Russe als Nachfolger von Kurt Masur die Leitung des London Philharmonic Orchestra. Seit 2011 ist er künstlerischer Leiter des Staatlichen Sinfonieorchesters von Russland, seit der Spielzeit 2017/18 zudem künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. An der Bayerischen Staatsoper ist er auch kein Unbekannter - hier dirigierte er erstmals 2015/16.
Mehr als 300 Vorstellungen in München
Minister Spaenle will das Duo am Montag (12.4.) der Öffentlichkeit vorstellen. Die beiden sollen "den Erfolgskurs der Bayerischen Staatsoper fortsetzen". Diese zählte zuletzt an vier festen Spielstätten allein in München mehr als 300 Vorstellungen, darunter zehn Neuproduktionen, und mehr als 540.000 Besucher (Stand: 2016).
Es ist nicht der einzige hochkarätige Posten im Münchner Kulturbetrieb, der in den vergangenen Wochen neu besetzt wurde. Im Dezember hatte die bayerische Staatsregierung entschieden, dass der Dramaturg Andreas Beck (52) zum 1. September 2019 die Nachfolge von Martin Kusej als Intendant des Münchner Residenztheaters antritt. (dpa)
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