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Premiere: Alice im Wunderland
27.10.2008

Ein Ballettabend jenseits aller Vernunft

Alice im Wunderland
Foto: Nik Schölzel/Theater Augsburg

"Ich wundere mich." Dies sind die abschließenden Worte von Alice, bevor sich der Vorhang des Theaters Augsburg schließt. Der Satz klingt einigermaßen lapidar angesichts dessen, was das Mädchen zwei Stunden lang - anscheinend immer unter Zeitdruck - erlebt hat.

Von Rüdiger Heinze

Augsburg - "Ich wundere mich." Dies sind die abschließenden Worte von Alice, bevor sich der Vorhang des Theaters Augsburg schließt. Der Satz klingt einigermaßen lapidar angesichts dessen, was das Mädchen zwei Stunden lang - anscheinend immer unter Zeitdruck - erlebt hat:

Schrumpfen und wachsen, ein ganzer See von Tränen ob der Anforderungen in Mathematik, dazu Zocker, Richter, Scharfrichter. Und wie ein Damoklesschwert schwebt über diesem Tag- oder Nachttraum "Wunderland" jene Frage, der sich alle auf dem Weg des Erwachsenwerdens selbstanalysierend stellen müssen: "Wer bist du?"

Lewis Carrolls Erzählung "Alice im Wunderland" ist sogar in die Psychopathologie eingegangen - als Bezeichnung eines Syndroms, bei dem Menschen ihre Umwelt ins Kleine oder Große verzerrt wahrnehmen. Es ist kein Spaß, neben der Realität zu stehen.

Und kein bloßer Spaß, kein bloßes heiteres Spiel bleibt auch, wie jetzt der Choreograf und Regisseur Roberto Campanella "Alice im Wunderland" als Balletturaufführung am Theater Augsburg erzählt: eher als tiefenpsychologische Bedrängnis von Alice denn als Schilderung kurioser Fantasieschübe eines staunenden Mädchens. Bei Campanella fließen ein: dunkler Surrealismus und ein zum Szenenbild geronnener Dadaismus, Albtraum und absurdes Theater, dazu ein Panoptikum nicht eben vertrauensweckender Gestalten. Alice ist ihren Visionen ausgeliefert. Möge sie sich ihrer Ängste träumend entledigen.

Dass in dieser Produktion das Theater Augsburg und die Augsburger Puppenkiste wohl erstmals in ihrer Geschichte gemeinsam die Fäden auf großer Bühne ziehen, führt aber auch zu liebreizenden und burlesken Szenen.

Spontaner Applaus für die "Hundenummer"

Die "Hundenummer" etwa und der Auftritt der resoluten Herzogin haben die Lacher und den Spontanapplaus auf ihrer Seite. Virtuos werden sie von den Puppenspielern Tina Fries und Andreas Ströbl geführt - wobei erstaunlicherweise kein Bruch zwischen Puppenstuben-Intimität einerseits und den Anforderungen an Raumvolumen für den Campanella¿schen Ausdruckstanz auf Spitze andererseits entsteht.

Insgesamt gewinnt der Abend sukzessive an Dichte und Dringlichkeit: Bleibt der erste Teil noch ein wenig der Abfolge von Sketch-artigen Einzelszenen verhaftet, so nimmt der zweite Teil durch seine phantasmagorisch-überbordenden Ensemble-Auftritte verstärkt gefangen. Nun ist der Abend in diesem ganz und gar nicht harmlosen Wunderland auf voller Höhe: ein Wahngebilde jenseits aller Altersklassen, eine Erscheinung jenseits aller Vernunft (Ausstattung: Astrid Janson). Das Publikum jubelte ob der Hochzeit zwischen Skurrilem und Verwirrendem.

Zur "verrückten" Geschichte komponierte Rick Hyslop die Musik. Er lebt in Kanada, wohin die Augsburger "Alice" im Oktober 2009 wandert (!) - und wo auch die Tanztruppe "LaLaLa Human Steps" ihre Heimat hat, deren Einfluss auf den jetzt in Augsburg zu sehenden schnellen, zuckenden, akrobatischen Tanz man zu spüren vermeint. Hyslop entwarf eine Art neues "Ballet Mécanique" mit einer über weite Strecken gestanzten, "automatisierten" Spieluhren-Rhythmik - passend nicht nur zum Zeitdruck der Alice, sondern auch zu der angestrebten Hervorhebung eines Gliederpuppen-Tanzes. Ein bisschen grüßte auch Strawinsky aus der Ferne.

Und weil Ceren Yavan in der empfindsam inszenierten Titelrolle und Stephen Delattre als hektisches weißes Kaninchen den Vertracktheiten zwischen Tonband, Videoeinblendungen und zunehmend beschleunigtem Handlungsverlauf tänzerisch-furios begegneten, avancierten sie zu den lebendigen Stars des Abends - umringt von zahlreichen, geheimnisvoll schillernden Hirngespinst-Tieren und Hirngespinst-Figuren, ausgefüllt vom Ballettensemble Augsburg und von Schülern Augsburger Ballettschulen. Ob die Produktion neben der "Schneekönigin" (Premiere: 30. November) zu einem zweiten Augsburger Kinder- und Weihnachtsstück gerät?

Nächste Vorstellungen: 31. Oktober, 8., 16., 18., 21., 29. November

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