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Residenztheater
30.05.2021

"Der Kreis um die Sonne": Wie das war auf der Party vor Corona

Die Gläser auf dem Tablett gingen gerade zu Bruch: Carolin Conrad und Max Rothbart in Roland Schimmelpfennigs „Der Kreis um die Sonne“ am Münchner Residenztheater.
Foto: Birgit Hupfeld, Residenztheater

Blick zurück vor den Ausbruch der Pandemie: Roland Schimmelpfennig wirft am Residenztheater ein Schlaglicht auf die Gesellschaft.

In der Landeshauptstadt spielen sie schon wieder – Oper, Konzert und Theater, die Münchner Häuser haben aus dem Lockdown-Streaming-Modus wieder in den Vor-Ort-Betrieb gewechselt. Wer in den ewig anmutenden Monaten der Komplett-Schließung daran gezweifelt hat, ob die Menschen sich wieder raustrauen und in größeren Gruppen und in geschlossenen Räumen versammeln wollen, der hat an diesem ersten halbwegs erträglich temperierten Mai-Wochenende merken können: Ja, wahrscheinlich sehr viel schneller und problemloser, als im Lockdown noch gedacht.

Vor der Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs „Der Kreis um die Sonne“ im Residenztheater glich der Münchner Max-Joseph-Platz einem Wimmelbild, belagert von Menschen, die in die Staatsoper und ins Theater wollten oder einfach nur die Sonne, um das Leben und das Gespräch mit den Mitmenschen zu genießen.

Passender hätte das nicht beginnen können als mit diesem wieder einsetzenden Stimmengewirr in der Nach-Lockdown-Zeit. Denn der Dramatiker Schimmelpfennig dreht in seinem neuen Stück nur ein bisschen an der Uhr, er führt die Zuschauer zurück in den Winter vor Corona. Bei ihm wird gefeiert, nicht Karneval in Heinsberg, sondern einfach nur Party in einer schicken Wohnung. Wo draußen vor dem Residenztheater der vielstimmige Chor unverständlich bleibt, macht das Schimmelpfennig drinnen auf der Bühne greifbar. Satz- und Gesprächsfetzen montiert er zu einem Panoptikum der Vor-Corona-Gesellschaft.

Es herrscht Enge auf der Bühne im Residenztheater

Es ist voll, sehr voll, in die Küche kommt man kaum hinein. Ein Paar versucht sich darüber zu verständigen, ob es zusammen ist oder nicht. Die Bedienung balanciert das Tablett mit dem Getränkenachschub über dem Kopf und man erfährt, dass er es irgendwann später am Abend fallen lassen wird. Eine Professorin führt aus, aus welchem Schoß die Monster in der griechischen Mythologie entsprungen sind, damals, um sich die Angst besser vorstellen zu können. Eine Frau wundert sich darüber, dass diese Erkältung, die sie ständig zum Niesen bringt, nicht mehr weggeht. Ist das Virus also schon da?

Um die Enge herzustellen, haben Haus-Regisseurin Nora Schlocker und Bühnenbildnerin Irina Schicketanz die Bühne mit zwei Wänden verknappt, wo sich das L trifft, kreist später eine kleine Drehbühne, auch um den sich wiederholenden und entwickelnden Gesprächsfetzen einen tatsächlichen Dreh zu geben. Die junge Frau, die da in einer Beziehung oder Nicht-Beziehung steckt, entpuppt sich als Krankenschwester. Später erfährt das Publikum, dass sie sich angesteckt hat, die Krankheit hat, in die Klinik muss, keine Luft mehr bekommt, stirbt. Ihr Freund, der nicht recht wusste, ob das Liebe war oder nicht, darf sie nicht besuchen, ihr die Hand halten, er erhält aber später ihre Sachen in der Klinik, in einer roten Plastiktüte, die er am liebsten ins Grab werfen würde, aber das Grab sei keine Deponie, sagt einer von den Friedhofsangestellten. Nach der Bestattung vibriert das Telefon der Frau, jemand schreibt ihr: „Hey – ich muss immer an Dich denken.“

Schimmelpfennig beteiligt sich nicht an der politischen Lagerbildung

Den ganzen dichten Premierenabend über spürt man, warum es höchste Zeit ist, dass Bühnen wieder spielen dürfen. Diese Corona-Gegenwart wird von Schimmelpfennig prägnant verdichtet, ohne dass er sich an der politischen Lagerbildung beteiligt. Über Passagen der allgemeinen Menschenrechte wird kurz diskutiert. Unwillkürlich denkt man an die Protestierenden, die mit dem Grundgesetz gegen die Corona-Politik mobil gemacht haben. Gleichzeitig wirkt die Diskussion auf der Party vor dem Corona-Ausbruch unpassend. Snobs theoretisieren mit einem Glas Champagner in der Hand – als Betrachter hat man Bilder aus Myanmar oder Belarus vor Augen, wo wahllos weggesperrt, gefoltert und geschossen wird.

Vieles wird an diesem kurzen und kurzweiligen 80-minütigen Abend angerissen. Es geht Schimmelpfennig, der Regisseurin und dem starken, wohltuend unaufgeregten Ensemble nicht darum, Antworten zu geben, sondern dieses Nach-, Mit- und Hinterherdenken wieder in Gang zu setzen. Könnte es sein, dass diese quietschvergnügte Party-Gesellschaft, die mal hierin und mal dorthin springt, den idealen pandemischen Nährboden darstellt? Langer Applaus der 200 Zuschauer, die fürs Residenztheater augenblicklich zugelassen sind.

Weitere Termine am 13., 18. und 19. Juni im Residenztheater in München.

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