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Roman
31.05.2018

Eine witzige Art, den Pulitzerpreis zu kriegen

Der US-Schriftsteller Andrew Sean Greer.
Foto: imago stock & people

Ist „Mister Weniger“ der amerikanische Roman des Jahres? Andrew Sean Greer schreibt über einen homosexuellen Schriftsteller, der seinen Roman ins Komische wendet.

Wie es sich anfühlen dürfte, den Pulitzerpreis zu erhalten, davon hatte der Amerikaner Andrew Sean Greer eine ziemlich genaue Vorstellung – nachzulesen in seinem Roman „Mister Weniger“. Da brüllt ein berühmter Schriftsteller, als ihn der Anruf des Preis-Komitees erreicht, mehrmals vor lauter Freude „Ja, verdammte Scheiße“ – und stellt zum ersten Mal fest, dass er den Namen Pulitzer offensichtlich all die Jahre zuvor falsch ausgesprochen hat. „Es heißt nicht Piu-lit-sir. Sonder Pull-it-sir“, erzählt er voller Erstaunen seinem Freund, bevor sie beide daran gehen, die abendliche Fete zu organisieren.

Dinge aber passieren selten so, wie man sie sich vorstellt. Andrew Sean Greer verbrachte in diesem Jahr Mitte April gerade einige Zeit in der Toskana, als er eher zufällig erfuhr, dass er für eben seinen Roman „Mister Weniger“ tatsächlich den Pulitzer-Preis gewonnen hat. Ein Freund, der zu Besuch war, entdeckte spät abends auf einer Seite des San Francisco Chronicle die Nachricht und zeigte sie Greer. Der dachte, es sei ein Scherz, und rief bei einem Freund in Amerika an, dem früheren Pulitzer-Preisträger Michael Chabon, um mal nachzufragen...

Flucht vor der Hochzeit seines Langzeitgeliebten

Lustige Geschichte also – und absolut passend zum ausgezeichneten Werk. Da nämlich schreibt der Schriftsteller Greer voller Witz und Ironie über einen Schriftsteller mit dem schönen Namen Arthur Weniger, der aus San Francisco flieht, um nicht Gast bei der Hochzeit seines Langzeitgeliebten sein zu müssen. Eine Weltreise „als Nebeneffekt.“ Zudem steht auch noch der schlimme 50.Geburtstag an. Weil Geld eher knapp ist, nimmt Weniger alle Einladungen an, die sich in seiner Schublade angesammelt haben. Besucht also eine Literaturkonferenz in Mexiko, fliegt zur Preisverleihung nach Italien, nimmt einen Lehrauftrag in Berlin an und reist nach Japan für einen Artikel über die Kaiseki-Küche … Und während dieser gesamten Reise ereignet sich nichts so, wie er es sich vorgestellt hat. Am meisten aber überrascht wird dieser liebenswürdig-verspulte und ans Mittelmaß gewöhnte Schriftsteller vom Erfolg.

Eine Liebesgeschichte, die erst gelingt, wenn sie sich ins Komische wendet 

Ist „Mister Weniger“ nun also der amerikanische Roman 2018? Ein Jahr, nachdem Colson Whitehead für sein Buch „Underground Railroad“, in dem er die Wurzeln des heutigen Rassismus in Amerika offenlegt, prämiert wurde? Jetzt also ein Pulitzerpreis für einen 50-Jährigen homosexuellen Schriftsteller in seiner schönsten Midlife-Crisis?

Die Antwort lautet: Warum eigentlich nicht? Warum nicht eine Liebeskomödie auszeichnen, die eher belanglos beginnt, sich dann aber zu einer großartig und hochkomisch erzählten Geschichte über die zweite Selbstfindung in den mittleren Jahre entwickelt? In der so wunderbar schräge Anekdoten eingebaut sind wie diejenige in Berlin, wenn Weniger im Irrglauben, er spreche perfekt deutsch, seine Arbeit als Dozent mit den Worten beginnt: „Schöne Grüße, Klasse. ich bin Arthur Weniger. Ich bin Ihr Herr Professor. Und jetzt, es tut mir leid, muss ich die meisten von Ihnen auslöschen.“

Und zugleich erzählt Andrew Sean Greer die Entstehungsgeschichte dieses Romans, der erst gelingt, als er ihm die Wendung ins Komische gibt. Warum also nicht geistreiche, witzig-ironische Unterhaltung auszeichnen, die den Leser mit einem satten Gefühl der Zufriedenheit entlässt?

Eine gepunktete Hose füreinen kleinen Mops

An jenem Abend, als Greer in der Toskana von seinem Preis erfuhr, hielt er in seinen ersten Reaktionen auf Twitter erst einmal all jene Autoren fest, die den Preis mindestens ebenso verdient gehabt hätten wie er. Und er schrieb, keiner könne mehr überrascht sein als er: „OMG“ – oh, my god. Dann zeigte er ein Foto, auf dem man sah, womit er gerade beschäftigt gewesen war, als ihn die Nachricht erreichte: Er hatte versucht, einem kleinen Mops eine gepunktete Hose anzuziehen …

Wie gesagt: Jeder Erfolg hat seine eigene Dramaturgie.

Andrew Sean Greer: Mister Weniger. Aus dem Amerikanischen von Tobias Schnettler. Fischer, 336 Seiten, 22 Euro

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