Eine etwas andere Autoleidenschaft

VonUlrike Reschke

Das Aussehen spielt nur eine Nebenrolle, was zählt, sind Lautstärke und der wilde Auftritt. Gemeint sind fahrbare Untersätze, die nur in der Wintersaison zum Einsatz kommen, damit das "gute Stück" für den Sommer geschont wird.

Josef Schwer, der gemeinsam mit Martin Ettensberger einen Tuningshop betreibt und zum "Winterkampfsautreffen" in Hofstetten eingeladen hatte, hat festgestellt: "Viele kaufen ein Auto, das TÜV bis März hat, und das wird dann runtergewirtschaftet." Maximal zwei Winter wird ein solches Auto gefahren und dann durch ein anderes ersetzt.

Ein teurer Spaß sei dieser Luxus nicht, sagen die Autofans, die sich auf dem Hof der Werkstatt eingefunden haben und teilweise mehrere dröhnende Ehrenrunden gefahren sind, um gebührend auf sich aufmerksam zu machen. "Man kriegt ein Auto schon für 200 oder 500 Euro oder im Internet sogar geschenkt, wenn man ein bisschen sucht", berichtet ein Besucher. André Strobl aus Reichling hatte Glück. Für die Reparatur eines Ladewagens hat er von einem Landwirt einen weißen 5er BMW bekommen. Das Auto steht noch gut da, wurde extra geputzt. Den Pokal für das dreckigste Winterauto wird André an diesem Tag nicht bekommen, vielleicht aber den für die "meisten Kilometer" - exakt 278.182 stehen auf dem Tacho. Bei der Wertung in 16 Kategorien geht es streng zu. Veranstalter Martin Ettensberger geht mit einem Fragebogen von Auto zu Auto, und nimmt den Zustand jedes einzelnen genau unter die Lupe.

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