Bodenständig und euphorisch
100 Jahre Lechroaner Epfach. Wie alles begann und wie gefeiert wird. Ältester Trachtenverein des Landkreises
Epfach „Wisst’s was, gründ ma an Verein“, rief der Lehrer Josef Vogl im Jahr 1883 aus. Und war damit der Initiator des ersten Trachtenvereins in Bayern. Die Welle der Trachtenbewegung breitete sich schnell entlang der Alpenkette aus und führte 1911 zur Gründung des ersten Trachtenvereins im heutigen Landkreis Landsberg. Diese Bodenständigkeit und Traditionspflege trotz aller technologischen Fortschritte macht Bayern heute einmalig auf der ganzen Welt.
Am 20. August 1911 wurde der „Gebirgs-Trachten-Erhaltungsverein Lechroaner“ Epfach gegründet. In der dazugehörigen Kassenabrechnung sind 37 Männer vermerkt, die den Monatsbeitrag von 30 Pfennig entrichteten. Angesteckt von den bestehenden Trachtenvereinen in Schongau oder Burggen herrschte offensichtlich eine große Euphorie für die Trachtensache, denn bereits ein halbes Jahr später konnte eine Standarte angeschafft werden. Das Gründungsbild mit der neuen Standarte am Fuße des Lorenzberges ist eine Rarität, es zeigt eine große Trachtenfamilie mit Kindern und Erwachsenen im Trachtengewand. Im Jahr 1923 wurde eine Vereinsfahne bestellt, es war Inflationszeit, und so musste bei der Fahnenweihe mit Millionenbeträgen gerechnet werden. Zwei Weltkriege mit einigen Gefallenen waren im beschaulichen Epfach zu beklagen, doch der Trachtenverein rappelte sich immer wieder auf. Mit den Festlichkeiten zum 50-Jährigen im Mai 1961 gelang dem damaligen Vorsitzenden Josef Spindler der Sprung in die neue Zeit. Der berühmte Ernst Mosch spielte mit seinen Egerländer Musikanten im Epfacher Festzelt und lockte zahlreiche Besucher. Wenige Wochen vor dem Fest wurde mit dem Musikverein Denklingen eine Partnerschaft vereinbart, die Musiker traten geschlossen dem Trachtenverein bei und kleideten sich boarisch ein. Bei der 2000-Jahrfeier von Epfach im Jahr 1986 waren auch die Trachtler engagiert, und da der Trachtenverein als einziger Ortsverein die Kulturpflege in seiner Satzung verankert hatte, wurde ihm nach dem großen Fest der historische Ausschuss übergeben.
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