Kratzen, Rutschen, Stürzen: Blitzeis im Landkreis
Wer am Freitagmorgen die Scheiben seines Autos von einer dicken Eisschicht freikratzen musste und nicht schon auf dem Weg zu seinem Wagen auf dem Hosenboden landete, war vorgewarnt. Überfrierender Nieselregen beziehungsweise gefrierende Nebelnässe sorgten auf den Straßen und Wegen im Landkreis für teilweise spiegelglatten Untergrund. Radfahrer und Fußgänger stürzten reihenweise und zogen sich dabei Hand- und Beinbrüche sowie Kopfverletzungen und Schürfwunden zu.
Schon gegen 3.30 Uhr waren die vier Streufahrzeuge des Kreisbauhofs auf den Kreisstraßen im Norden des Landkreises unterwegs. Dort hatte sich Nebel gebildet, dessen gefrierende Nässe auf den Straßen für einen rutschigen Untergrund sorgte. Im Laufe der nächsten Stunden zog der Nebel auch im übrigen Landkreis auf. Zudem überzog Nieselregen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Straßen und Fahrzeuge.
Die Mitarbeiter des Kreisbauhofs und des Stadtbauhofs sowie die Mitarbeiter der Gemeinden waren im pausenlosen Einsatz, um Straßen, Brücken, Gehwege und Haltestellen mit Split und Salz für den Berufsverkehr sicher zu machen. In Landsberg machte den Einsatzkräften vor allem das Pflaster in der Altstadt Probleme. "Das war stellenweise spiegelglatt", sagt Rudolf Vogel, der Leiter des städtischen Bauhofs, der in der Früh von seinem Wohnort Erpfting in die Stadt geradelt war. Seine Mitarbeiter waren kurz nach 4 Uhr ausgerückt und hatten an manchen Stellen deutlich mehr gestreut als sonst.
Dennoch stürzten vielerorts Radfahrer und Fußgänger. Wie aus dem Klinikum Landsberg zu erfahren war, vor allem auf Privatgrund auf dem Weg zum Auto. Auch die Austräger des Landsberger Tagblatts hatten mit den Bedingungen zu kämpfen. Eine Mitarbeiterin aus Denklingen stürzte mit dem Rad und verletzte sich. Wie ihr ging es vielen Landkreisbürgern. In der Notaufnahme des Landsberger Klinikums herrschte ab 6 Uhr Hochbetrieb. Zahlreiche Knochenbrüche, vom Oberschenkel bis zum Unterarm, sowie Kopfverletzungen mussten dort behandelt werden.
Nach Angaben der Landsberger Polizei ereigneten sich auf den glatten Straßen zwischen Prittriching und Kinsau sechs Verkehrsunfälle. Viele kleinere Karambolagen wurden erst gar nicht gemeldet. Zwischen 5.45 und 8.50 Uhr kam es zu fünf Blechschäden in Penzing, Egling, Landsberg und Kaufering. Dabei rutschten Fahrzeuge jeweils gegen Verkehrszeichen oder andere geparkte Autos.
An der Einmündung "Zum Freien Feld" zwischen Landsberg und Pürgen schlitterten zwei Autos beim Abbiegen mit den Außenspiegeln gegeneinander. Leichte Verletzungen zogen sich zwei Frauen bei einem Unfall in Reichling zu. Gegen 7.40 Uhr rutschte der Wagen einer 51-Jährigen in der St. Nikolaus-Straße in einer Kurve nach links und stieß frontal mit einem anderen Auto zusammen. Dabei entstand Sachschaden in Höhe von rund 20 000 Euro.
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