Kunst in Landsberg: Wenn Bäume auf dem Kopf stehen
Der Künstler Christoph Franke präsentiert seine Werke in Landsberg mitten in der Natur. Warum bei ihm Bäume auf dem Kopf stehen.
Die Bäume zwischen Karolinenbrücke und Mutterturm, zwischen St.-Laurent-du-Var-Promenade und Lech in Landsberg haben Zuwachs bekommen: Riesige, filigran-durchscheinende Stoffbahnen sind zwischen den Baumriesen gespannt. Sie sind Teil einer Ausstellung des Dießener Künstlers Christoph Franke. Das Besondere dabei: Seine Bäume stehen auf dem Kopf.
Die auf den Stoffbahnen platzierten Fotografien von Bäumen verwirren zunächst. Grund ist, dass die Bilder einerseits sehr reale Bäume zeigen. Andererseits stehen diese Bäume oft Kopf, liegen quer, sind impressionistisch nebulös-verschwommen. Die Bahnen sind ein Teil der vom Landratsamt, Abteilung Naturschutz, konzipierten Ausstellung „Tief verwurzelt – Das Jahr der alten Bäume“. Der zweite Teil der Schau ist im Foyer des großen Sitzungssaals im Landratsamt.
Zurück zur Promenade: Christoph Franke will den Betrachter zu einer Begegnung mit dem Naturlebewesen Baum einladen, sagt er über die Bilder. Das umgedrehte Abbild helfe, gängige visuelle Erfahrungen beiseitezulassen. Schlussendlich stehe hinter allem die unverrückbare Tatsache, „dass wir den Sauerstoff benötigen, den die Bäume produzieren“.
Frankes Ergebnis ist sehenswert – besonders wenn die Sonne scheint. Dann irrlichtern deren Strahlen auf den Fotografien, die aufgrund der Leichtigkeit des Gewebematerials ständig schwingen, sich bewegen. Dann erinnern sie an Gemälde von Impressionisten wie Claude Monet.
Oft mehrere hundert Jahre alte Bäume in einem Ort
Mit Teil zwei der Ausstellung wird „der Natur ein Denkmal gesetzt“, wie es im Untertitel heißt. Der Fokus liegt in Würdigung vom „Jahr der alten Bäume 2020“ auf Einzelbäumen und Baumgruppen. Von denen es im Landkreis Landsberg nicht wenige gibt, wie die Schau zeigt. Die untere Naturschutzbehörde, die für Betreuung und Pflege solcher Bäume zuständig ist, hat einige porträtiert. Das Ergebnis ist beeindruckend. In oder bei nahezu allen Orten des Landkreises gibt es solche oft mehrere hundert Jahre alten Bäume. Und es sind nicht nur Linden oder Eichen. In der Schau sind auch verschiedene Buchenarten, Ulmen und auch eine Eibe zu sehen.
Die Porträts der Naturdenkmäler sind übersichtlich und sehr informativ. Auf den Infotafeln wird jeder Baum mit mehreren Fotos vorgestellt. Es gibt einen Kartenausschnitt mit Standort. Beides wird genau beschrieben – der Baum auch wissenschaftlich. Besucher können die naturschutzfachliche Bedeutung nachlesen, erfahren Genaues über die derzeitige Vitalität des lebenden Denkmals und lernen, welche Pflege notwendig beziehungsweise sinnvoll ist.
Die Ausstellung „Tief verwurzelt – Das Jahr der alten Bäume 2020“ ist bis Freitag, 13. November, in Landsberg zu sehen. Die Außenausstellung zwischen Karolinenbrücke und Mutterturm ist rund um die Uhr zugänglich. Die Schau im Foyer des großen Sitzungssaals im Landratsamt mit Porträts von Baumdenkmälern im Landkreis kann zu den üblichen Öffnungszeiten besucht werden. Derzeit ist das Foyer nur über den Haupteingang der Behörde erreichbar.
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