Ein Wanderweg durch die Stadt Landsberg
Viele Jahre richten die Wanderfreunde im TSV Landsberg einen internationalen Wandertag aus. Weil der Aufwand zu groß ist, schaffen sie jetzt eine Alternative.
Landsberg ist um einen Wanderweg reicher: Kürzlich wurde von Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV) der erste permanente Wanderweg in der Lechstadt eingeweiht. Wer diesen wahlweise auf der fünf- oder elf Kilometer langen Strecke erwandert, macht gleichzeitig eine Führung durch die schönsten Ecken und die Geschichte Landsbergs, tut etwas für die Gesundheit und sammelt Einträge für das Internationale Volkssportabzeichen. Der erste Schritt ist demnach der Kauf einer Startkarte für drei Euro. Diese und ein Flyer zum Wanderweg sind erhältlich in der Tankstelle Bavaria Petrol in der Augsburger Straße 38. Was hinter dem Projekt steckt.
Betreiber des permanenten ausgeschilderten Wanderwegs sind die Wanderfreunde im TSV Landsberg, die auch zahlreich und leicht erkennbar mit ihren weißen TSV-T-Shirts zur Eröffnung gekommen waren. Seit vielen Jahren ist das „Zugpferd“ der Wanderfreunde Gisela Fülsch aus Landsberg. Unter ihrer Regie wurden 44 internationale Wandertage in Landsberg ausgerichtet. Bis zu 3000 Wanderer reisten dann übers Wochenende an und belebten auch die Innenstadt, was vielen Landsbergern sicher noch in Erinnerung sein wird.
Organisation ist nicht mehr zu leisten
Neben der Freunde am gemeinsamen Wandern bedeutete dies aber auch einen großen Organisationsaufwand, zum Beispiel bezüglich der Verpflegung. Ein Aufwand, der von dem alternden und schrumpfenden Verein nicht mehr zu leisten ist. Meist altersbedingt ist die Zahl der Mitglieder von 100 auf etwa 60 geschrumpft. „Die Wanderfreunde werden nicht jünger, deshalb ist die Arbeitsbelastung der Wandertage nicht mehr zu stemmen.
Aber mit dem permanenten Wanderweg haben sie einen neuen Pflock eingerammt“, sagte denn auch TSV-Vorsitzender Hans Haedenkamp bei der Eröffnungsfeier an der Bavaria Petrol. Sie ist der Startpunkt des Wanderweges, der über Waldfriedhof und Klärwerk entlang am Lech zum Mutterturm und zur Karolinenbrücke führt und von dort weiter in den Wildpark, über eine Schleife zurück zum Klösterl, dann auf der Ostseite des Lechs entlang und wieder zurück zum Startpunkt. Der Weg kann auch auf fünf Kilometer abgekürzt werden. Unterwegs gibt es zahlreiche Kontrollstellen und ausreichend Bänke für eine Pause, informiert ein Flyer.
Passend mit Kniebundhose und roten Strümpfen gekleidet präsentierte sich Peter Bergmoser, Bezirksvorsitzender des Deutschen Volkssportverbandes Bezirk Schwaben. „Beim Wandern kann man Sachen viel leichter ausdiskutieren, weil man den gleichen Weg geht. Man sagt einfach: Komm, wir gehen ein Stück“, hob Bergmoser einen Vorteil des Volkssports hervor und verband damit die Hoffnung, dass diese Weisheit dazu führe, dass „die Menschen künftig wieder mehr gemeinsam tun.“
Bei Matsch und Schnee unterwegs
Abteilungsleiterin Gisela Fülsch freute sich, dass rund 30 Wanderer zur Eröffnung angereist waren, sogar von Buchloe und dem rund 270 Kilometer entfernten Assamstadt. Vor der Bebauung im Frauenwald seien dort auch Wanderstrecken abgesteckt worden, erinnerte sich der Vertriebsvorstand des TSV, Dieter Drössler, an einen der letzten Internationalen Wandertage, die immer im Herbst oder Winter stattfanden – „auch bei Matsch und Schnee“, wie Drössler schmunzelnd erzählt.
Oberbürgermeisterin Baumgartl hob hervor, dass gerade während der Corona-Krise das Wandern als Ausgleich eine Renaissance erfahren habe. „Man erlebt gemeinsam schöne Augenblicke und tut etwas für seine Gesundheit.“ Das Gemeinsame steht beim Volkssport Wandern, der sich im Deutschen Volkssportverband DVV organisiert, auch im Vordergrund, Natur und Geselligkeit statt Wettkampf und Konkurrenzdenken. Dabei ist jeder willkommen, denn der Weg ist das Ziel, und nicht die schnellste Zeit. So bleibe unterwegs auch Zeit, neue Bekanntschaften zu schließen und einen Ratsch zu halten.
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